Austro-Islamist Mohammed M. soll nach Informationen des deutschen Verfassungsschutzes einen Aufruf zu Anschlägen auf Österreich gestartet haben. Das Innenministerium sieht derweil keine konkrete Gefahrensituation im Land.
Nach den Terroranschlägen in Paris steigt auch in Österreich die Angst vor Angriffen. Stand Österreich bisher nicht auf der Liste der größten politischen Ziele, hat sich die drohende Gefahr verschärft. Nach Informationen des "Kurier" gibt es eine Anschlagsaufforderung, die direkt aus der Terrorzentrale der Miliz "Islamischer Staat" (IS) in Syrien kommt.
Der deutsche Verfassungsschutz hatte der Zeitung zufolge eine Internet-Drohung des österreichischen Dschihadisten Mohammed M. aufgestöbert, der "Glaubensbrüder" via Twitter zum "Abschlachten von Ungläubigen" in Österreich aufruft. Die Behörden nähmen die Drohung ernst, schreibt der "Kurier". M. werde den Führungszirkeln des IS zugerechnet.
M. saß vier Jahre in einem Wiener Gefängnis. Er hatte versucht, die Bundesregierung im Namen von Al-Kaida zu erpressen. Nach seiner Freilassung gründete er 2011 in Deutschland eine Salafisten-Organisation und setzte sich nach Ägypten ab. M. versuchte daraufhin, illegal nach Syrien einzureisen, wurde dabei von türkischen Behörden geschnappt und vorübergehend festgehalten. Vermutungen zufolge wurde er gegen türkische IS-Geiseln ausgetauscht.
Im Innenministerium sieht man keine konkrete Gefahr. "Wir haben derzeit keine Informationen über konkrete Gefährdungssituationen in Österreich", sagte ein Sprecher zur Austria Presse Agentur (APA). Es gebe lediglich insgesamt sehr allgemein gehaltene Drohungen gegen europäische Länder. (ank)
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