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Mölbis liegt nur drei Kilometer entfernt von Espenhain. An etwa 200 Tagen im Jahr zog der Wind mit all dem Schwefeldioxid und Phenol vom Braunkohlewerk in das Dörfchen.
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Wo früher das Braunkohlewerk stand, ist heute ein Industriegebiet. Zwar kracht und staubt es heute durch Bagger und Baufahrzeuge, in Mölbis ist davon aber nichts zu hören.
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25 Jahre nach dem Mauerfall haben sich Flora und Fauna von Mölbis erholt. Die Gewässer sind nicht mehr belastet, auch Pflanzen wachsen wieder.
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Selbst angebautes Obst und Gemüse schmeckte vor der Wende wegen der Verschmutzung ungenießbar - wie "Altöl", berichten ehemalige Bewohner. Heute gedeihen Apfelbäume und Co. wieder. Die Böden im Ort sind nicht mehr mit Phenol und Schwefel belastet.
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Doch die schmutzige Vergangenheit von Mölbis ist noch nicht ganz aus dem Ortsbild verschwunden. Vereinzelt gibt es noch renovierungsbedürftige Gebäude mit dreckigen Fassaden. "Schandflecke" nennen manche Bewohner diese Häuser.
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Die restaurierte Orangerie des ehemaligen Schlosses, das während der DDR-Zeit abgerissen wurde, ist der Ortsmittelpunkt. Im Vortragssaal erinnern Bilder und Texte an die Vergangenheit von Mölbis. Heute finden darin Vorträge und Auftritte des Chors statt.