Die Streitkräfte der Demokratischen Republik Kongo (DRC) haben nach eigenen Angaben einen Putschversuch abgewehrt. Kongolesische und "ausländische" Kämpfer seien an dem versuchten Staatsstreich am Sonntagmorgen beteiligt gewesen, sagte Armeesprecher Sylvain Ekenge in einer live übertragenen Ansprache im Staatsfernsehen. Verteidigungs- und Sicherheitskräfte hätten den Angriff auf den Präsidentenpalast in der Hauptstadt Kinshasa umgehend niederschlagen können. Dabei seien einige der Putschisten sowie ihr Anführer "außer Gefecht gesetzt" worden, sagte Ekenge ohne zu erklären, ob damit eine Festnahme oder Tötung der Täter gemeint sei.

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Unbekannte Angreifer umstellen Residenz des stellvertretenden Ministerpräsidenten in Kinshasa

Früher am Sonntag hatten unbekannte Angreifer die Residenz des stellvertretenden Ministerpräsidenten und Wirtschaftsministers in Kinshasa umstellt. In Militäruniform gekleidete Bewaffnete hätten um 4.30 Uhr Ortszeit (5.30 Uhr MESZ) versucht, in die Residenz von Vital Kamerhe einzudringen, teilte Kamerhes Sprecher auf der Plattform X mit. Bei der darauffolgenden Auseinandersetzung seien zwei Sicherheitskräfte und ein Angreifer getötet worden. Kamerhe und seine Familie seien demnach unverletzt. Die Sicherheitsvorkehrungen rund um die Residenz seien verschärft worden.

Kamerhe kandidiert für Parlamentspräsidentenposten

Kamerhe kandidiert in dem zentralafrikanischen Land für den Posten des Parlamentspräsidenten. Seine Kandidatur stößt in Teilen der Regierungspartei auf scharfe Kritik. Der 65-Jährige ist als Politiker nicht unumstritten: 2020 wurde er wegen Unterschlagung von rund 50 Millionen Euro verurteilt. Nach zwei Berufungen wurde Kamerhe 2022 jedoch freigesprochen. Seitdem ist er wieder Mitglied der Regierungspartei und ein enger Vertrauter von Präsident Félix Tshisekedi.  © dpa

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