Vizekanzler Michael Spindelegger hat schon länger mit Kritikern innerhalb seiner eigenen Partei zu kämpfen. Nun werden Stimmen laut, dass der ÖVP-Obmann schon nach der EU-Wahl im Mai den Parteivorsitz abgeben könnte.

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Sorge um Vizekanzler Michael Spindelegger: Bereits im Jänner galt der ÖVP-Parteichef als angezählt. Mit seiner Position in Sachen Gesamtschule hatte er zu diesem Zeitpunkt mehrere Bundesländer gegen sich und seine Partei aufgebracht. Nun berichtet "Kurier.at", dass es Anzeichen für einen Rücktritt Spindeleggers vom Parteivorsitz gebe - und zwar nach der EU-Wahl im Mai.

Nicht nur seine Haltung in der Causa Hypo Alpe Adria bescherte Spindelegger viele Gegner in der eignen Partei. Kein Wunder, entpuppte sich das Banken-Desaster als das schwerwiegendste finanzielle Problem der neuen "alten" Regierung, das nun das Vertrauen der Wähler in dieselbige strapaziert.

Laut Insidern muss der Parteichef nun bei fast jedem Regierungsbeschluss zittern, ob nicht die eigenen Teilorganisationen ihre Gefolgschaft verweigern. Er wäre nicht der erste ÖVP-Chef, der von der eigenen Partei geschasst würde. Von Leopold Figl über Josef Klaus bis hin zu Erhard Busek wurde ein Parteichef nach dem anderen in den Rücktritt getrieben - in den seltensten Fällen aus freien Stücken.

"Kurier.at" zufolge kämen mehrere Lösungsvorschläge für einen Obmann-Wechsel infrage: Spindelegger könnte demnach den Platz mit EU-Kommissar Johannes Hahn tauschen, der als früherer Wirtschaftsminister bereits Regierungserfahrung mitbringen würde. Diese Variante würde Außenminister Sebastian Kurz die Tür als Spitzenkandidat für die Nationalratswahl 2018 öffnen.

Eine andere Möglichkeit wäre, dass Kurz Spindelegger direkt als ÖVP-Parteivorsitzenden ablöst. Der Vizekanzler könnte somit Finanzminister bleiben, frei von der Parteiproblematik.

Michael Spindelegger selbst hat sich bisher allerdings noch nicht zu Rücktrittsgerüchten und möglichen ÖVP-Szenarien nach der EU-Wahl geäußert. (ncs)

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