Schriftsteller Michael Köhlmeier stimmt in den Kanon der Mölzer-Kritiker ein. Der Vorarlberger will den FPÖ-Politiker wegen Verhetzung anzeigen und hat dafür eigens eine Petition gestartet.

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Der "Negerkonglomerat"-Sager von Andreas Mölzer könnte nun doch rechtliche Konsequenzen haben: Michael Köhlmeier will den FPÖ-Spitzenkandidaten für die EU-Wahl kommende Woche wegen Verhetzung anzeigen.

Dafür hat der Vorarlberger Schriftsteller via SOS Mitmensch eigens eine Petition ins Leben gerufen. "Köhlmeier lässt fragen, wer sich seiner Anzeige gegen Mölzer anschließen möchte", heißt es auf der Website der Organisation. "Er ist, so wie wir, der Ansicht, dass es ein breites Nein zu Rassismus und NS-Verharmlosung geben sollte."

2.500 Unterschriften will Köhlmeier bis 10. April sammeln. Aktuell haben schon 1.881 Menschen unterschrieben. Am 11. April will der Schriftsteller Anzeige erstatten. Andreas Mölzer hatte die EU Ende März mit dem Dritten Reich verglichen und in diesem Zusammenhang von einem "Negerkonglomerat" gesprochen.

"Ich würde mich schämen, nichts dagegen zu sagen"

Michael Köhlmeier begründete sein Vorhaben im Gespräch mit der Presseagentur APA: "Das verstößt gegen mein Selbstverständnis als Bürger. Ich würde mich schämen, nichts dagegen zu sagen." Laut SOS Mitmensch werden die Namen von Köhlmeiers Unterstützern auf der Anzeige mit angegeben.

"Nachdem es sich bei Verhetzung um ein Offizialdelikt handelt, muss die Staatsanwaltschaft von sich aus tätig werden. Sie muss entscheiden, ob sie ein Verfahren eröffnet", schreibt SOS Mitmensch weiter. Köhlmeier hat laut eigener Aussage keine konkreten Erwartungen. "Ich erwarte nur, dass man sagt: Ich nicht! Wir sind in einem Rechtsstaat, und ich will so etwas nicht haben."

Köhlmeier beschleiche bei solchen Aussagen das "dumme Gefühl", sich zum Kumpanen zu machen, wenn man nichts dagegen unternehme. "Sie tun's ja immer wieder", sagte Köhlmeier und erinnerte an den Exiljuden-Sager von Vorarlbergs FPÖ-Chef Dieter Egger im Jahr 2009.

Am Mittwoch waren neuerliche Vorwürfe gegen Andreas Mölzer laut geworden: Er könnte ÖFB-Teamspieler David Alaba in einem Zeitungsartikel von 2012 rassistisch beleidigt haben. Mölzer dementierte, den Text geschrieben zu haben.

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