Markus Figl beerbt Karl Mahrer als ÖVP-Chef in Wien. Das teilte Figl selbst mit.
Die Entscheidung um die Nachfolge des Wiener ÖVP-Chefs Karl Mahrer ist gefallen: Der Bezirksvorsteher der Inneren Stadt, Markus Figl, wurde in einer Sitzung des Parteipräsidiums am Montagabend zum neuen - vorerst geschäftsführenden - Obmann gekürt. Das teilte Figl in einem kurzen Pressestatement mit.
Zuvor gab es offenbar eine Kampfabstimmung zwischen ihm und dem Döblinger Bezirksvorsteher Daniel Resch. Die Sitzung dauerte auch deutlich länger als geplant. Resch konnte sich dort nicht durchsetzen. Er wird jedoch federführend die kommenden Sondierungsgespräche mit der SPÖ führen.
"Es hat ein bisschen länger gedauert die Sitzung, es gab einfach viel zu besprechen."
"Es hat ein bisschen länger gedauert die Sitzung, es gab einfach viel zu besprechen", entschuldigte sich Figl für die längere Wartezeit. Auf den konkreten Verlauf der Sitzung ging er nicht ein. Er berichtete jedoch von "konstruktiven und harmonischen" Gesprächen.
Die Aufgabe sei eine Herausforderung, die er mit Demut annehme, hielt er fest. Man habe heute den Blick nicht nur auf die gestrige Wahl geworfen, sondern vor allem auf die Zukunft der Volkspartei, sagte Figl. Details zur weiteren Vorgangsweise, also etwa zum möglichen Zeitpunkt eines Parteitages zur Obmann-Wahl, wurden noch nicht verkündet.
Resch könnte Stadtrat werden
"Es waren intensive Stunden, wir haben sie gut genutzt", verwies auch Resch auf die Dauer des Präsidiums. Man habe inhaltliche Punkte für die Verhandlungen durchbesprochen: "Ich kann ihnen versprechen, die Volkspartei ist sehr geschlossen und entschlossen, positiv in diese Sondierungsgespräche zu starten."
Sollte die ÖVP tatsächlich als Koalitionspartner auserkoren werden, würde Resch dann voraussichtlich den zur Verfügung stehenden Posten eines amtsführenden Stadtrats bzw. Vizebürgermeisters übernehmen. Das hat ein Parteisprecher im Anschluss an das Medienstatement mitgeteilt. Diese Vorgangsweise sei so vereinbart worden, hieß es.
Figl war Mahrers Wunschkandidat
Die ÖVP ist laut vorläufigem Endergebnis bei der Gemeinderatswahl von knapp über 20 Prozent wieder unter die 10-Prozent-Marke zurückgefallen. Parteichef Mahrer trat daraufhin heute zurück. Figl war sein Wunschkandidat. (apa/bearbeitet von nap)