Hat sich die Bundespräsidentenwahl auf die Zustimmung zu den Parteien im Nationalrat ausgewirkt? Eine aktuelle Umfrage legt nahe, dass dem nicht so ist. Sowohl Grüne als auch FPÖ haben dennoch leicht verloren.
Zwar hat Ex-Grünen-Chef
Demnach käme die Partei momentan auf zwölf Prozent - der Wert ist seit Monaten unverändert. Seit August drei Punkte verloren hat auch die FPÖ. Sie bleibt in der Umfrage mit 31 Prozent dennoch stärkste Kraft.
Mit der Bundespräsidentenwahl habe das indes nichts zu tun, sagt David Pfarrhofer, Wahlforscher bei Market. Er hat analysiert, wie sich das Ergebnis der Stichwahl auf die Parteien im Nationalrat ausgewirkt hat: "In einem Satz: gar nicht."
Verteilung laut Market-Umfrage
- FPÖ 31 Prozent
- SPÖ 25 Prozent
- ÖVP 22 Prozent
- Grüne 12 Prozent
- Neos 6 Prozent
In der Kanzlerfrage liegt Amtsinhaber Christian Kern (SPÖ) mit 41 Prozent auf Platz eins. Heinz-Christian Strache (FPÖ) hat an Zustimmung verloren und käme aktuell auf 20 Prozent.
Abgeschlagen sind Neos-Chef Matthias Strolz (5 Prozent), Grünen-Chefin Eva Glawischnig (2 Prozent) und Robert Lugar (2 Prozent). Wo sich ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner oder Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) einreihen würden, gab der "Standard" nicht an.
Frauen sind zufriedener
Abgefragt wurde für die Umfrage auch, wie zufrieden die Wähler mit dem Ergebnis der Bundespräsidentenwahl sind. Insgesamt 53 Prozent sagten, sie seien "sehr zufrieden" oder "zufrieden" mit Van der Bellens Sieg. Das deckt sich mit dem Ergebnis der Stichwahl vom 4. Dezember.
29 Prozent äußerten sich "sehr zufrieden" über den Ausgang der Wahl. Schlüsselt man das Ergebnis nach Geschlecht auf, sagten dies 33 Prozent der Frauen und nur 26 Prozent der Männer. Jüngere Befragte (33 Prozent), Menschen mit höherer Bildung (43 Prozent) und Stadtbewohner (35 Prozent) gaben dies ebenfalls häufiger an.
Freiheitliche Wähler am unzufriedensten
Von den FPÖ-Wählern äußerten sich 90 Prozent ganz oder überwiegend unzufrieden. Gut ein Viertel - 26 Prozent - der Gesamtbevölkerung ist "gar nicht zufrieden" mit dem Ausgang der Wahl. Weitere 15 Prozent sind "weniger zufrieden".
Für die Market-Umfrage wurden vergangene Woche 415 repräsentativ ausgewählte Wahlberechtigte befragt. (ank)
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