Aus Sicherheitsgründen dürfen 22 Hubschrauber der Marine in nächster Zeit nicht abheben. Schuld ist ein technischer Fehler. Der könnte im schlimmsten Fall die Triebwerke der Helikopter vom Typ Sea Lynx ausfallen lassen.
Immer wieder wird die Bundeswehr von Problemen mit ihrer Ausrüstung geplagt. Jetzt müssen die 22 Sea-Lynx-Hubschrauber der Deutschen Marine vorerst am Boden bleiben.
Hintergrund sind Sicherheitsbedenken bei den hauptsächlich zur U-Boot-Jagd eingesetzten Helikoptern.
Technischer Fehler könnte zu Triebwerksausfall führen
Bei der technischen Überwachung der Helikopter sei eine Zunahme metallischer Ablagerungen im Triebwerköl festgestellt worden, teilte die Marine am Donnerstag mit.
"Als Ursache für die metallischen Ablagerungen wurde ein Bauteil im Triebwerk identifiziert, das nicht den Spezifikationen entspricht und damit einen höheren metallischen Abrieb erzeugt", hieß es weiter. Im schlechtesten Fall könne dies zum Ausfall eines Triebwerks im Flug führen.
Die Sea-Lynx-Hubschrauber sind mit zwei Rolls-Royce-Triebwerken ausgestattet. Aktuell könne noch nicht genau festgestellt werden, welche davon von dem technischen Fehler betroffen sind.
Sea Lynx derzeit nicht im Einsatz
Unmittelbaren Einfluss auf die Einsatzfähigkeit der Marine dürfte die vorübergehende Stilllegung der Hubschrauber aber nicht haben. Die Sea-Lynx-Modelle werden derzeit weder für Such- noch für Rettungsdienste eingesetzt.
Erst Ende November hatte die Marine angekündigt, dass ein anderer Hubschraubertyp derzeit nicht abheben dürfe. Damals ging es um das neue Modell NH90 Sea Lion, das bereits im Oktober vom Hersteller Airbus geliefert worden war.
Bei der Wartung sollen in der sogenannten Technischen Dokumentation an 150 Stellen "Unregelmäßigkeiten" festgestellt worden sein. "In der Summe handelt es sich hierbei um erhebliche Fehler, die einen sicheren Flugbetrieb des Hubschraubers nicht erlauben", hatte das Bundesverteidigungsministerium mitgeteilt. (dpa/thp) © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.