Erneut hat es die englische Metropole London getroffen: Am frühen Montagmorgen rast ein Mann mit einem Lieferwagen in eine Menschenmenge. Die genauen Hintergründe und Umstände des Zwischenfalls sind noch unklar, doch vieles deutet auf einen Terroranschlag hin. Hier erfahren Sie, was wir bislang wissen und was nicht.

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WAS IST IN LONDON PASSIERT?

Ein Mann rast am frühen Montagmorgen mit einem Lieferwagen in eine Menschenmenge. Es gibt Opfer. Ein Hauptverdächtiger ist gefasst.

Der Vorfall trägt die Markenzeichen eines Terroranschlages, das Motiv des Mannes ist aber noch nicht bestätigt.

WAS WIR WISSEN

  • Wo und wann ereignete sich die Tat?

Nach Angaben des Britischen Rats der Muslime ereignete sich die Tat vor einem muslimischen Gemeinschaftshaus in der Seven Sisters Road in London in der Nähe einer Moschee im Stadtteil Finsbury Park.

Die Polizei hatte nach eigenen Angaben gegen 00:20 Uhr (Ortszeit, 01:20 Uhr MESZ) die ersten Notrufe erhalten.

  • Was weiß man über den Fahrer des Lieferwagens?

Der Fahrer ist ein 48-jähriger Mann. Wie die Polizei erklärt, hatten ihn Augenzeugen an der Flucht gehindert und festgehalten, bis Beamte eintrafen und ihn festnahmen. Er soll groß und hellhäutig sein.

Der Mann wurde "als Vorsichtsmaßnahme" in ein Krankenhaus gebracht und werde auf seine psychische Gesundheit untersucht, erklärte die Polizei. Er wurde wegen Mordverdachts festgenommen, bestätigte ein Sprecher.

Toufik Kacimi, der Leiter des Gebetshauses, berichtet, der Imam der benachbarten Moschee habe den Mann vor einem wütenden Mob Umstehender geschützt, nachdem er den Lieferwagen verlassen hatte.

"Menschen hielten ihn fest und begannen, ihn zu schlagen. Unser Imam Mohammed Mahmoud kam hinzu und rettete ihn, rettete quasi sein Leben", sagte er Sky News.

  • Wie viele Opfer gibt es?

Bislang wurden ein Toter und zehn Verletzte bestätigt. Acht Verletzte wurden demnach in Krankenhäuser gebracht, zwei Leichtverletzte am Ort des Geschehens behandelt.

WAS WIR NICHT WISSEN

Zumindest haben Anti-Terror-Spezialisten die Ermittlungen übernommen. Die Polizei von London erklärt, der Vorfall trage "alle Markenzeichen eines Terroranschlages". Es handle sich um eine "Attacke auf London und alle Londoner", erklärte ein Polizeisprecher.

Auch nach Angaben des Britischen Rats der Muslime könnte es sich um einen gezielt gegen Muslime gerichteten Anschlag handeln.

"Von den Augenzeugenberichten her scheint es, als wäre der Täter von Islamhass motiviert gewesen", schrieb der Rat am frühen Montagmorgen auf Twitter.

Der Mann soll Augenzeugen zufolge gerufen haben: "Ich habe meinen Teil getan". Das berichtete Toufik Kacimi, der Leiter des Gebetshauses.

Die britische Premierministerin Theresa May sprach von einem "schrecklichen Zwischenfall", Londons Bürgermeister Sadiq Khan bezeichnete den Vorfall dagegen als "Terroranschlag".

  • Handelte der Mann alleine?

Nach Polizeiangaben gibt es bislang keine Erkenntnisse zu weiteren Verdächtigen.

Medienberichten zufolge wollen Augenzeugen hingegen zwei Männer gesehen haben, die aus dem Minivan ausgestiegen seien, nachdem dieser in die Menschengruppe gefahren war.

  • Wer sind die Opfer?

Bei den Opfern des blutigen Zwischenfalls soll es sich nach übereinstimmenden Angaben vornehmlich um Muslime handeln, die nach dem Ende eines Gebets auf die Straße getreten waren.

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