Nach dem iranischen Großangriff auf Israel hat sich Litauens Außenminister Gabrielius Landsbergis für weitere westliche Sanktionen gegen Teheran ausgesprochen.
"Wir müssen die Sanktionen gegen Iran wegen seines regional destabilisierenden Verhaltens und seiner Unterstützung der russischen Aggression gegen die Ukraine sofort verschärfen", sagte Landsbergis am Montag nach einem Treffen mit seiner niederländischen Amtskollegin Hanke Bruins Slot in Vilnius. Beide Minister riefen dabei zur Deeskalation der Lage in Nahost auf.
Der Iran hatte Israel in der Nacht zu Sonntag angegriffen. Die Drohnen und Raketen wurden aber fast vollständig abgefangen. Es war eine Reaktion auf einen mutmaßlich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in Damaskus. Noch ist unklar, wie Israel darauf regieren wird. Landsbergis und Slot betonten beide, dass trotz des Konflikts in Nahost die Aufmerksamkeit weiterhin auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine liegen müsse.
Nach Einschätzung des litauischen Außenministers sind der Angriff auf Israel, der Krieg in der Ukraine und die Spannungen in Südostasien keine Einzelfälle. "Wir sehen, dass autokratische, imperialistische, aggressive Regime immer mutiger werden", sagte Landsbergis. Es sei offensichtlich, dass sich Iran ebenso wie Russland durch die Unentschlossenheit des Westens ermutigt fühle.
Nach israelischen Angaben wurden insgesamt rund 300 Geschosse auf das Land abgefeuert - 99 Prozent davon seien von Israel sowie seinen Verbündeten abgefangen worden. "Westliche Hilfe sorgte für Luftsicherheit für einen Nicht-Nato-Partner, Israel. Ich denke, dass die Ukrainer diese Frage aufwerfen werden, und das zu Recht: Wenn eine solche Hilfe Israel gewährt wurde, kann sie dann auch der Ukraine gewährt werden?", sagte Landsbergis. © dpa
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