In Pakistan hat eine Drosselung des Internets Spekulationen über eine mögliche Einschränkung der Meinungsfreiheit durch die Regierung aufgeworfen.

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Seit Tagen klagen Nutzer in dem südasiatischen Land landesweit über stark verlangsamtes Internet. Aktivisten werfen der Regierung vor, eine Firewall nach chinesischem Vorbild aufzubauen, um Aktivitäten im Internet zu kontrollieren. Eine Sprecherin der Telekommunikationsbehörde wies diese Vorwürfe zurück.

Eine Firewall dient zur Überwachung und Kontrolle des Datenverkehrs. Mit der sogenannten "Großen Firewall" in China werden dort unerwünschte Inhalte im Netz blockiert.

Bereits am Sonntag erklärte die Ministerin der pakistanischen Telekommunikationsbehörde, Shaza Fatima Khawaja, dass die Regierung nicht hinter dem verlangsamten Internet stecke. Vielmehr stünde die weit verbreitete Nutzung virtueller privater Netzwerke (VPNs) hinter der reduzierten Geschwindigkeit.

Nationale IT-Gesellschaft beklagt wirtschaftliche Schäden

Die nationale IT-Gesellschaft "Pasha" macht jedoch die Regierung verantwortlich und spricht von einem "Desaster" für die IT-Branche in dem Land. Offizielle Daten zu dem Ausmaß der Drosselung liegen nicht vor, Pasha schätzt den wirtschaftlichen Schaden für die Branche auf bis zu 300 Millionen Euro.

In der Atommacht kommt es häufiger zu Einschränkungen des Internets, nicht zuletzt aufgrund starker Online-Aktivitäten von Oppositionsparteien und ihren Anhängern. Auch während der Parlamentswahl im Februar und während landesweiter Ausschreitungen nach der Verhaftung des populären Oppositionspolitikers Imran Khan im vergangenen Jahr kam es zu massiven Internetsperren. Der Zugang zu der Online-Plattform X ist in dem südasiatischen Land ebenfalls beschränkt.  © dpa

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