Der Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu muss bis zu seinem Prozess ins Gefängnis. Seine Partei hält eisern an ihm als Präsidentschaftskandidaten fest.
Nach der Verhängung von Untersuchungshaft gegen den Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu nehmen etliche Menschen an seiner Wahl zum Präsidentschaftskandidaten seiner Partei teil. Der Sender Halk TV zeigte am Morgen Bilder von Schlangen vor Wahllokalen in Städten wie Istanbul, Ankara, Izmir, Kahramanmaras und Adiyaman.
Zur Stimmabgabe aufgerufen sind die 1,7 Millionen CHP-Parteimitglieder. Auch jeder andere Bürger kann an symbolischen Stimmzettelboxen in Solidarität mit Imamoglu seine Stimme abgeben. Imamoglu ist der einzige Kandidat. Der CHP-Chef Özgür Özel sagte am Mittag, es nähmen 10- bis 15-mal so viele Menschen wie Mitglieder an der Abstimmung teil.
Imamoglu gilt als aussichtsreicher Konkurrent von Erdogan
Der Istanbuler Bürgermeister wurde am Mittwoch festgenommen. Seine Kandidatur stand da bereits fest. Er gilt als aussichtsreicher Konkurrent des regierenden Präsidenten Recep Tayyip Erdogan bei einer künftigen Wahl. Offizieller Kandidat ist Imamoglu erst, wenn die als regierungsfreundlich geltende türkische Wahlbehörde YSK seine Kandidatur bestätigt.
Sollten die Terrorermittlungen, wegen derer er unter anderem festgenommen wurde, bis dahin nicht aufgegeben worden sein, ist die Annahme seiner Kandidatur unwahrscheinlich. Zudem wurde Imamoglu in dieser Woche der Universitätsabschluss aberkannt. Die Entscheidung ist noch nicht endgültig. Ein Abschluss ist Voraussetzung für eine Präsidentschaftskandidatur in der Türkei. (dpa/bearbeitet von vit)