Im Kampf für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen haben französische Landwirte am Montag mit einer Blockade von Autobahnen rund um Paris begonnen. Die Polizei mobilisierte ein Großaufgebot auch mit gepanzerten Fahrzeugen, um einen Stillstand in der Hauptstadt sowie eine Blockade der beiden Pariser Flughäfen und des Großmarktes Rungis zu verhindern. Ihre vor einer Woche begonnenen Proteste setzten Landwirte auch in anderen Landesteilen mit Blockaden von Autobahnen fort. "Unser Ende wird euer Hunger sein" oder "Ich liebe meinen Beruf, aber ich möchte davon leben können", stand auf Protestbannern.
Präsident Emmanuel Macron beriet am Montagnachmittag mit Teilen des Kabinetts über die Lage. Für die erst vor knapp drei Wochen neu formierte Regierung und dem neuen Premierminister Gabriel Attal sind die Proteste eine Bewährungsprobe. Attal hatte den Landwirten am Freitag weitreichende Hilfszusagen gemacht. Am Sonntag versprach er beim Besuch eines Hofes zusätzliche Maßnahmen gegen unfaire Konkurrenz anderer Länder. Den Landwirten gehen die Zusagen bislang nicht weit genug. Ihre Proteste richten sich gegen überbordende Normen und Vorschriften, auch von der EU, außerdem kämpfen die Bauern für ein ausreichendes Einkommen.
Am Montagabend wollte Attal nach Medienberichten erneut mit den Agrargewerkschaften beraten, die zu den Blockaden aufgerufen haben. Agrarminister Marc Fesneau stellte am Montag weitere, schnelle Erleichterungen für die Landwirte in Aussicht. Unterstützung aus unpolitischer Ecke erhielten die Bauern am Montag unterdessen an einem Blockadeposten auf der A4. Die Moderatorin des französischen Formats von "Bauer sucht Frau" ("L'amour est dans le pré"), Karine Le Marchand, ermunterte die Demonstranten und brachte ihnen zahlreiche Croissants mit. © dpa
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