Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz hat sich skeptisch zu Plänen der politischen Führung im Kosovo geäußert, eine eigene Armee zu schaffen.
"Hier muss man sehr behutsam vorgehen", sagte er nach Angaben der österreichischen Nachrichtenagentur APA am Dienstag in der Kosovo-Hauptstadt Pristina vor Journalisten.
Zuvor hatte Kurz den kosovarischen Präsidenten Hashim Thaci getroffen. In Sachen Armee müsse "ein ordentlicher Dialog mit allen Partnern geführt" werden, betonte der Wiener Regierungschef. Die Entscheidungen müssten "zu mehr Stabilität und nicht zu Instabilität" führen.
Das heute fast nur von Albanern bewohnte Kosovo hatte früher zu Serbien gehört und sich 2008 für unabhängig erklärt. Derzeit verfügt das Land lediglich über die leicht bewaffnete Schutztruppe FSK.
USA signalisieren Zustimmung
Für die militärische Sicherheit ist seit dem Ende des bewaffneten Konflikts mit Serbien im Jahr 1999 die Nato-geführte KFOR zuständig. Von 1999 bis 2008 hatte eine UN-Verwaltung das Land regiert.
Im Vormonat beschloss das Parlament in Pristina in erster Lesung die Schaffung einer eigenen Armee. Sie soll 5.000 aktive Soldaten und 3.000 Reservisten umfassen.
Serbien, das das Kosovo weiterhin als Teil seines Staatsgebiets betrachtet, lehnt die militärischen Pläne der Kosovo-Albaner vehement ab. Die USA, die zu den wichtigsten KFOR-Truppenstellern gehören, signalisierten hingegen zuletzt eine gewisse Zustimmung. © dpa
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