Die UNO schätzt, dass bis Juni 2025 etwa eine Million syrische Flüchtlinge zurück nach Hause gehen werden. Wie sicher die Lage im Land ist, lässt sich derzeit kaum prognostizieren.

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Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad könnten nach Schätzungen der UNO im ersten Halbjahr 2025 eine Million syrische Flüchtlinge in ihr Land heimkehren. "Wir rechnen nun (...) damit, dass zwischen Januar und Juni nächsten Jahres etwa eine Million Syrer zurückkehren werden", sagte Rema Jamous Imseis vom UN-Flüchtlingswerk (UNHCR) am Dienstag. Dabei gehe es nicht um eine "erzwungene" Rückkehr, betonte Imseis.

Europäische Länder haben Asylverfahren ausgesetzt

Nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Assad am 8. Dezember, der von der HTS ein Jahr lang geplant wurde, hatten schnell mehrere Länder, vor allem in Europa, die Asylverfahren von Syrern ausgesetzt und Rückkehrprogramme angekündigt. Auch Deutschland hat die Asyl-Entscheidungen zu Syrien vorerst ausgesetzt. Imseis, die beim UNHCR für den Nahen Osten und Nordafrika zuständig ist, forderte von diesen Ländern, "dass sie weiterhin das Recht auf Einreise respektieren sollen, um einen Asylantrag zu stellen". Die betreffenden Regierungen sollten "uns und den syrischen Flüchtlingen" Zeit geben, "um zu beurteilen, ob es sicher ist zurückzukehren", fügte sie hinzu.

Drei Millionen Menschen aus Syrien flüchteten in die Türkei

Vor dem 2011 ausgebrochenen Bürgerkrieg in ihrem Heimatland sind Millionen Syrerinnen und Syrer geflohen. Die meisten von ihnen haben Zuflucht in Nachbarländern gefunden. So hat alleine die Türkei fast drei Millionen Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen. Auch Deutschland nahm unter Führung der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine große Zahl syrischer Flüchtlinge auf.

Das UNHCR hat Mitarbeiter an die syrischen Grenzen entsandt, um sich ein besseres Bild von den Strömen der Rückkehrer und Ausreisenden zu machen. Tausende von Syrern kehren zurück, andere verlassen das Land, darunter Angehörige von Minderheiten und ehemalige Mitglieder der gestürzten Regierung.

Nach Regimewechsel in Syrien: andere schutzbedürftige Gruppen

"Die Risikoprofile, die es vor dem 8. Dezember gab, benötigen vielleicht nicht mehr das gleiche Maß an Schutz", erläuterte Ismeis. "Mit diesem Regimewechsel haben wir andere schutzbedürftige Gruppen, die im Laufe dieses Prozesses entstanden sind", fügte sie hinzu. Der Umsturz in Syrien war unter der Führung der islamistischen Miliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS) erfolgt. Die HTS-Miliz hat ihre Wurzeln in einem syrischen Ableger von Al-Kaida, nach eigenen Angaben aber seit 2016 keine Verbindungen mehr zu dem Terrornetzwerk. HTS-Anführer Mohammed al-Dscholani, der inzwischen unter seinem bürgerlichen Namen Ahmed al-Scharaa auftritt, hat erklärt, dass die syrische Übergangsregierung alle Syrer sowie die staatlichen Institutionen schützen werde. (afp/bearbeitet von nap)

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