Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer weist die Kritik von Friedrich Merz am Umgang der CDU mit der AfD als pauschal zurück und erwartet von Merz eine konkrete Erklärung.

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Im Streit um den Umgang der CDU mit der AfD drängt Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer auf eine Erklärung von Friedrich Merz. "Wenn man bestimmte Personen oder bestimmte Führungskreise mit diesem Vorwurf belegen will, dann muss man Ross und Reiter nennen", sagte Kramp-Karrenbauer am Dienstag bei einem Besuch der CDU-Landtagsfraktion in Stuttgart. Merz indes verteidigte seine Aussage, wonach die Christdemokraten AfD-Wahlerfolge mit einem "Achselzucken" zur Kenntnis genommen hätten. Er entgegnete auf Kramp-Karrenbauers Forderung: "Das werde ich deswegen nicht tun, weil ich keine pauschalen Vorwürfe erhoben habe."

"Habe nur meine Meinung gesagt"

Merz sagte, er habe nur seine Meinung gesagt zu dem Thema, und "dass wir da eben einfach auch in Zukunft stärker darauf achten müssen, wo uns Wählerinnen und Wähler verloren gehen". Die drei aussichtsreichsten Bewerber um den CDU-Vorsitz - Kramp-Karrenbauer, Merz und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn - besuchten am Dienstag die Fraktion der Christdemokraten im baden-württembergischen Landtag.

Spahn, sagte zum Thema AfD: "Ich bin der Meinung, dass wir eine Mitverantwortung haben, dass es sie jetzt in 16 Landtagen gibt und auch im Bundestag, weil wir Vertrauen verloren haben dadurch, dass Probleme konkret nicht gelöst wurden." Spahn nannte auch die Art, wie die CDU debattiert oder auch nicht debattiert habe. "Ich finde es wichtig, dass in Debatten auch das Gegenargument wertgeschätzt wird und gewogen wird." Damit gebe es jetzt eine Chance, die AfD-Wähler zurückzugewinnen und die AfD wieder verschwinden zu lassen.

Faire Auseinandersetzung

Ungeachtet dieser Diskussion bezeichnete Kramp-Karrenbauer die Auseinandersetzung um den CDU-Vorsitz innerhalb der Partei als "sehr fair". Sie werde auch weiter fair sein. "Es gibt keine unterschiedlichen Lager. Es gibt für mich ein Lager – und das ist die CDU", sagte sie. "Jeder, der sich zu dieser Wahl stellt, muss als Vorsitzender und auch jetzt als Kandidat dafür sorgen, dass die Partei am Tag eins nach dem Parteitag geschlossener und stärker ist."

Die CDU geht in die zweite Hälfte ihrer Regionalkonferenzen im Wettstreit um den künftigen Parteivorsitz. Die aussichtsreichsten Kandidaten wollten sich am Dienstagabend in Böblingen bei Stuttgart bei der fünften von acht Konferenzen der Parteibasis präsentieren.

(dpa/af)

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