Nordkorea droht seinem südlichen Nachbarn Südkorea mal wieder mit einem militärischen Angriff. Als Anlass für die Aggression führt das von Diktator Kim Jong Un geführte Land einen abstrusen Grund an: einen als riesiger Weihnachtsbaum dekorierten Stahlturm.

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"Aegibong" heißt ein Hügel am Stadtrand von Seoul. Er ist einer der vielen Streitpunkte im ewigen Kräftemessen zwischen Nord- und Südkorea. Kurz vor Weihnachten wird der auf dem Hügel stehende Stahlturm als riesiger Weihnachtsbaum dekoriert. Das leuchtende Symbol des Weihnachtsfests ist bis ins benachbarte Nordkorea zu sehen.

Und genau das schmeckt der Führung in Nordkorea überhaupt nicht. Sie bezeichnete den Baum im Staatsfernsehen als "ein Werkzeug psychologischer Kriegsführung". Das leuchtende Versprechen einer besseren Welt außerhalb des isolierten, diktatorisch geführten Staates provoziert die Führung in Pjöngjang offenbar so sehr, dass diese sogar mit einem Militärschlag gegen den bunt dekorierten Turm droht, sollte dieser dieses Jahr in voller Pracht erleuchten.

Es wäre nicht das erste Mal, dass der "Baum von Aegibong" für Misstöne zwischen den beiden sich nach wie vor offiziell im Kriegszustand befindenden Staaten sorgt. Seit er 1971 erstmals aufleuchtete, droht Nordkorea Jahr für Jahr mit Vergeltungsmaßnahmen. In Zeiten politischer Annäherung verzichtete Südkorea zuweilen auf die Beleuchtung, so etwa in den Jahren nach 2004. Doch als Nordkorea 2010 ein südkoreanisches Kriegsschiff torpediert hatte, beschloss die Führung in Seoul, die Weihnachtsbeleuchtung wieder regelmäßig erstrahlen zu lassen. Ob am "Baum von Aegibong" auch diese Weihnachten die Lichter brennen?  © Glutamat

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