In der ölreichen zentralasiatischen Republik Kasachstan hat Präsident Kassym-Schomart Tokajew seinen Vertrauten Olschas Bektenow zum neuen Regierungschef ernannt. Der 43-Jährige, der im vergangenen Jahr Leiter der Präsidialverwaltung geworden war, übernimmt die neue Regierung, nachdem Tokajew nach einer Phase der Instabilität im Land seine Macht nach Meinung von Experten gefestigt hat. Bektenow hatte unter anderem bereits die Anti-Korruptionsbehörde der Ex-Sowjetrepublik geführt. Kasachstan am Kaspischen Meer ist wichtiger Öllieferant für Deutschland.

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Der Staatschef hatte den bisherigen Regierungschef Alichan Smailow, der seit Januar 2022 im Amt gewesen war, am Montag ohne Angabe von Gründen erlassen. Smailow übernahm den Posten, als Ex-Präsident Nursultan Nasarbajew noch politischen Einfluss hatte. Er galt als Statthalter auf Abruf.

Medienberichten nach könnte die Absetzung von Smailow mit einer Reihe von Unfällen der kommunalen Infrastruktur, insbesondere bei der Wärmeversorgung zusammenhängen. Zudem hatte die Regierung eine deutliche Tariferhöhung für die Wohnnebenkosten angekündigt.

Deutschland bezieht nach dem Verzicht auf russisches Öl wegen Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine den Rohstoff aus verschiedenen Quellen. Kasachstan war im vergangenen Jahr als Lieferant eingesprungen und pumpt das "schwarze Gold" über Russland durch die Druschba-Pipeline nach Deutschland. Die Menge belief sich auf 993 000 Tonnen im vergangenen Jahr. Russland verdient als Transitland allerdings weiter an den Durchleitungsgebühren.

Wie der staatliche kasachische Öl- und Gaskonzern KMG am Dienstag mitteilte, verlängerte das Unternehmen mit dem Chef der Firma Rosneft Deutschland, Johannes Bremer, nun die vereinbarten Liefermengen von monatlich 100 000 Tonnen zunächst bis Juni. Die Bundesnetzagentur hatte als Treuhänderin der Rosneft Deutschland GmbH Bremer im September eingesetzt, nachdem Russland wegen des Krieges die Kontrolle über das Unternehmen entzogen worden war.  © dpa

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