Europa- und Verfassungsministerin Karoline Edtstadler kündigt überraschend ihren Rückzug aus der Spitzenpolitik an und verzichtet auf ein Ministeramt in der nächsten Regierung. Stattdessen will die ÖVP-Politikerin künftig als Nationalratsabgeordnete für Salzburg wirken und eine eigene Anwaltskanzlei aufbauen.

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Europa- und Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) zieht sich aus der Spitzenpolitik zurück und strebt in der nächsten Regierung kein Ministeramt mehr an. Ein Sprecher bestätigte der APA am Samstagabend einen entsprechenden Bericht der "Kronen Zeitung".

Edtstadler werde demnach Ministerin bleiben, bis es eine neue Regierung gibt. Dann werde sie als einfache Nationalratsabgeordnete weitermachen und gleichzeitig eine Anwaltskanzlei in Salzburg aufbauen.

Kanzler Karl Nehammer bedankte sich am Sonntag via X für "deinen großen Einsatz und die gemeinsame Arbeit für Österreich".

Edtstadler habe auch ihn am Samstag über ihre Entscheidung informiert, schrieb Nehammer in dem Posting. "Selbstverständlich respektiere ich diese höchstpersönlich (sic!) Entscheidung."

Edtstadler im ÖVP-Verhandlerteam für Koalitionsgespräche

"Das starke Ergebnis bei den Nationalratswahlen, das ich in Salzburg bekommen habe, sehe ich als Auftrag, die Interessen meines Bundeslandes in den kommenden fünf Jahren als Abgeordnete zum Nationalrat mit vollem Einsatz zu vertreten", sagte Edtstadler zur "Kronen Zeitung". Sie sitzt derzeit noch im ÖVP-Verhandlerteam für die Koalitionsgespräche und sei auch weiterhin bereit dazu.

Edtstadler wurde 2017 unter der Regierung Kurz I Staatssekretärin in Herbert Kickls (FPÖ) Innenministerium. 2019 war die Juristin Mitglied des EU-Parlaments, 2020 wurde sie als Kanzleramtsministerin angelobt. Vor der Nationalratswahl hatte sie als aussichtsreiche Kandidatin für den Posten des österreichischen EU-Kommissars gegolten - das Rennen machte schließlich aber Magnus Brunner. (apa/ bearbeitet von fra)

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