Nach mehreren Vorfällen hat der Chef der britischen rechtspopulistischen Partei Reform UK, Richard Tice, zur Zurückhaltung nach feuchtfröhlichen Abenden aufgerufen. Kandidaten für die bevorstehenden Kommunalwahlen sollten keine Posts in sozialen Medien machen, wenn sie Alkohol getrunken hätten, um "unangemessene" Kommentare zu vermeiden, sagte Tice am Montag in London.

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Reform hatte zuletzt sieben Kandidaten nach Kritik an deren Social-Media-Verhalten zurückgezogen. Sie hatten unter anderem muslimfeindliche und rassistische Kommentare gemacht. Die vor ziemlich genau fünf Jahren als Brexit-Partei gegründete Kraft liegt in Umfragen auf dem dritten Platz, teilweise nur noch wenige Punkte hinter den Konservativen von Premierminister Rishi Sunak.

"Wir sind sehr deutlich zu all unseren Kandidaten", sagte Tice. "Wenn Ihr um Himmels willen am Freitagabend ein Gläschen trinken wollt, dann nutzt soziale Medien nicht." Falls Aussagen unangemessen oder inakzeptabel seien, werde man sich trennen.

"Ehrlich gesagt hat jede Partei ihren Anteil an Volltrotteln und Idioten", sagte Tice der britischen Nachrichtenagentur PA. Er verwies auf sexuelle Übergriffe von konservativen Abgeordneten und Antisemitismus-Vorwürfe gegen Mitglieder der sozialdemokratischen Labour-Partei. Jede Organisation mit mehr als 600 Leuten werde 1 bis 2 Prozent ihrer Mitglieder verlieren, die "etwas Dummes" täten.

Die Überprüfung von Kandidaten sei wie eine Tüv-Prüfung, sagte Tice. "Sie ist an dem Tag gültig, an dem man sie durchführt. Aber am darauffolgenden Freitagabend trinkt jemand ein oder zwei Gläser zu viel und postet etwas in den sozialen Medien, das er dann dauerhaft bereut, sodass es in gewisser Weise nie aufhört."  © dpa

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