Seit Sonntagabend organisieren die Jüdischen österreichischen Hochschüler:innen (JöH) anlässlich der Nationalratswahl eine siebentägige Mahnwache gegen die - wie sie sagen - "rechtsextreme FPÖ" sowie "gegen Volkskanzler & Kellernazis".
Auf das Wiener Burgtor wird dabei "Hätte
"Der selbst ernannte Volkskanzler Herbert Kickl, der Menschen die Staatsbürgerschaft entziehen möchte, um sie zu deportieren, wäre 1938 auf der falschen Seite gestanden", beharrte JöH-Präsident Alon Ishay in einer Aussendung am Dienstag auf seiner Einschätzung.
Dass die FPÖ die Mahnung an die Geschichte als Instrumentalisierung des Holocaust framen wolle, sei beschämend. Es bestätige die Zweifel daran, dass die Partei etwas aus ihrer eigenen Nazi-Geschichte gelernt habe.
Ishay: "FPÖ ist eine Schande für Österreich"
Ishay bezog sich damit auf eine Aussage Hafeneckers in einer Pressekonferenz am Montag. "Ich glaube, die Herrschaften müssen jetzt einmal selber darüber nachdenken, wie sie mit der eigenen Geschichte hier umgehen", hatte der Generalsekretär der FPÖ dabei gesagt: "Weil da sozusagen das Leid von Millionen von Menschen, die auf übelste Art und Weise ermordet worden sind, dafür herzunehmen, um jetzt Polemik in einem Wahlkampf zu machen, das richtet sich aus meiner Sicht von selbst."
Ishay zeigte sich davon entsetzt: "Dass ausgerechnet die Partei der Wiederbetätigungsskandale und Kellernazis uns über die Shoah belehren möchte und uns sogar unterstellt, diese zu instrumentalisieren, ist zynisch und bizarr. Die FPÖ wurde von Nazi-Verbrechern gegründet, die unsere Vorfahren ermordet haben. Ihr aktueller Obmann Herbert Kickl erklärt schamlos, die Waffen-SS hätte nicht in ihrer Gesamtheit aus Verbrechern bestanden. Die FPÖ ist eine Schande für Österreich."
Die Mahnwache findet noch bis einschließlich Samstag (28. September) jeden Abend ab 19.30 Uhr vor dem Burgtor statt, teilten die Jüdischen Hochschüler mit. In den kommenden Tagen soll es Rede- und Textbeiträge unter anderem vom Lyriker und Shoah-Überlebenden Robert Schindel, Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek, Autor Michael Köhlmeier und dem Historiker und Autor Doron Rabinovici geben. (APA/bearbeitet von fte)
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