Das japanische Verteidigungsministerium hat die gemeinsamen Militärübungen Chinas und Russlands als äußerst besorgniserregend und die Bedrohung durch Nordkorea als größer denn je zuvor bezeichnet.
Die wiederholten gemeinsamen Manöver chinesischer und russischer Schiffe in der Nähe Japans seien "eindeutig als Machtdemonstration gegenüber Japan gedacht" und aus Sicht der nationale Sicherheit "äußerst besorgniserregend", erklärte das Verteidigungsministerium in Tokio in seinem am Freitag veröffentlichten Jahresbericht.
Das jüngste Manöver Chinas und Russlands hatte nach Angaben Pekings Anfang Juli begonnen. Die Übungen sollen bis Mitte des Monats andauern, wie das chinesische Verteidigungsministerium am Freitag mitteilte.
Nordkorea, das bei seinen Raketentests regelmäßig Geschosse in Richtung Japan abfeuert, stelle zudem eine "schwerwiegendere und unmittelbarere Bedrohung für die nationale Sicherheit Japans" dar als je zuvor, hieß es in dem Weißbuch weiter.
In den vergangenen Jahren war in dem Bericht bereits darauf hingewiesen worden, dass regionalen Bedrohungen wie dem wachsenden militärischen Gewicht Chinas und einem atomar bewaffneten Nordkorea begegnet werden müsse.
Japan plant vor diesem Hintergrund, seine Verteidigungsausgaben bis 2027 auf das von der Nato vereinbarte Ziel von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu verdoppeln.
Der diesjährige Bericht weist auch auf die regelmäßige Entsendung chinesischer Schiffe in die Nähe der umstrittenen Inseln im Ostchinesischen Meer hin. Zudem versuche China, die zunehmenden Militärübungen rund um Taiwan zu einer "neuen Normalität" zu machen, hieß es weiter.
"Die internationale Gemeinschaft steht vor der größten Bewährungsprobe seit dem Zweiten Weltkrieg, und der Wettbewerb zwischen den Staaten, insbesondere zwischen den USA und China, wird sich noch verschärfen", erklärte das japanische Verteidigungsministerium.
Japan verstärkt derzeit seine Beziehungen zu gleichgesinnten Ländern in der Region, darunter Australien und Südkorea. Am Montag schloss es einen wichtigen Verteidigungspakt mit den Philippinen, der die Stationierung von Truppen auf dem Gebiet des jeweils anderen Landes ermöglicht. Beide Länder sind langjährige Verbündete der USA, die ihrerseits ihre Verteidigungsbündnisse in Asien ausbauen, um dem wachsenden Einfluss Chinas zu begegnen.
Südkorea erklärte indes angesichts der Bedrohung durch sein Nachbarland Nordkorea, noch in diesem Jahr mit dem Einsatz von Laserwaffen zum Abschießen nordkoreanischer Drohnen zu beginnen. Die neuen auch als "Star Wars-Projekt" bezeichneten Waffen seien unsichtbar und geräuschlos, benötigten keine Munition, würden ausschließlich mit Strom betrieben und kosteten umgerechnet nur rund 1,33 Euro pro Schuss, erklärte die Nationale Waffenbeschaffungsbehörde der Nachrichtenagentur AFP. © AFP
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.