Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei ihrem Vorstoß in den Osten der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens Tunnel und andere militärische Einrichtungen zerstört. Bei Gefechten seien eine ungenannte Zahl von Gegnern getötet und im ganzen Gazastreifen mehr als 100 Ziele aus der Luft angegriffen worden.
In "bestimmten Gebieten" im Osten Rafahs gebe es "präzise" Angriffe, teilte die Armee am Mittwoch weiter mit. Nach dem Vorrücken israelischer Einheiten in der Nacht zum Dienstag Richtung Rafah war befürchtet worden, es handele sich um den Beginn einer Großoffensive auf die Stadt, in der sich bis zu 1,5 Millionen Binnenflüchtlinge aufhalten sollen.
Das israelische Militär hatte Einwohner des östlichen Teils Rafahs am Montag dazu aufgerufen, das Gebiet zu verlassen. Wie viele Menschen dieser Aufforderung bislang nachgekommen sind, war unklar. Eine Sprecherin des UN-Flüchtlingshilfswerks UNRWA sagte der Deutschen Presse-Agentur, pro Stunde machten sich seit Montag im Durchschnitt schätzungsweise 200 Menschen auf den Weg nach Chan Junis und andere Gebiete. Ein leitender UNRWA-Mitarbeiter sprach im US-Sender CNN am Mittwoch allerdings von rund 50 000 Menschen, die Rafah seit Montag verlassen hätten.
Israels westliche Partner, allen voran die USA, haben die israelische Regierung wegen der dramatischen humanitären Folgen eindringlich vor einem Militäreinsatz in Rafah gewarnt. US-Medienberichten zufolge verzögern die USA deshalb bereits die Lieferung weiterer Munition an Israel. Israel will die Hamas nach den Massakern in Israel am 7. Oktober vollständig zerstören, deren führende Köpfe es in Tunneln unter Rafah vermutet, wo zu deren Schutz vermutlich auch israelische Geiseln festhalten werden.
Am Mittwoch wurde CIA-Direktor William Burns Medienberichten zufolge in Israel erwartet. Bei einem Treffen mit Regierungschef Benjamin Netanjahu solle es um den Stand von Verhandlungen über einen Austausch von Geiseln gegen palästinensische Häftlinge und eine Feuerpause im Gaza-Krieg gehen. Bei den indirekten Gesprächen, die am Mittwoch in Kairo fortgesetzt werden sollten, vermitteln Ägypten, Katar und die USA. © dpa
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