Die israelische Regierung hat den Knesset-Abgeordneten Danny Danon ein zweites Mal zum Botschafter bei den Vereinten Nationen (UN) ernannt. Das Kabinett beschloss die Personalie am Sonntag einstimmig, wie israelische Medien berichteten. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Außenminister Israel Katz hatten Danon vor drei Wochen für die Top-Vertreterposition am UN-Sitz in New York nominiert.
Danon (53) löst den bisherigen Botschafter Israels bei den UN, Gilad Erdan (53), ab. Dieser war wiederum 2020 Danons Nachfolger auf dem Posten gewesen.
Erdan hatte immer wieder mit dramatischen Auftritten für Aufmerksamkeit gesorgt. Nach dem beispiellosen Massaker von Terroristen aus dem Gazastreifen mit 1200 Toten im Süden Israels steckte er sich etwa vor dem Weltsicherheitsrat einen gelben Davidstern mit den Worten "Never Again" ("Nie wieder") ans Revers. Dies erinnerte an Sterne, die die Nazis im Dritten Reich Juden als Kennzeichen aufgezwungen hatten.
Danon ist derzeit Abgeordneter der rechten Regierungspartei Likud in der Knesset (Parlament). Er gilt als streitbarer Verfechter der Anliegen seines Landes. Nach seiner Ernennung sagte er, er sei stolz darauf, "in diesen kritischen Zeiten" erneut dem Staat Israel dienen zu dürfen.
Israel steht in verschiedenen UN-Gremien wegen der hohen Opferzahl und den schweren Zerstörungen im Gaza-Krieg, den das Massaker vom 7. Oktober ausgelöst hatte, in der Kritik. Der Internationale Gerichtshof in Den Haag, das höchste UN-Gericht, untersucht derzeit Genozid-Vorwürfe, die Südafrika wegen der israelischen Kriegsführung im Gazastreifen erhoben hatte. Israel weist diese Vorwürfe entschieden zurück.
"Wenn in diesen Tagen der diplomatische Terror (gegen Israel) sein Haupt erhebt, bin ich fest entschlossen, erhobenen Hauptes für die Wahrheit einzustehen, für das Volk von Israel und seine Zukunft in diesem Land", sagte Danon am Sonntag. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.