In einem am Freitag veröffentlichten Video des IS will ein britischer Vater seinen Sohn erkannt haben. Der Mann, der anonym bleiben möchte, hat den Jungen seit drei Jahren nicht mehr gesehen.

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Es sind entsetzliche Bilder, die die ganze Grausamkeit der Terrormiliz IS dokumentieren: Ein am Freitag veröffentlichtes Propaganda-Video zeigt fünf Jungen im noch kindlichen bis jugendlichen Alter, jedes der Kinder hält je einem Gefangenen eine Schusswaffe an den Kopf.

Und schließlich kommt es zum entsetzlichen "Höhepunkt" der Aufzeichnung: Die Jugendlichen exekutieren ihre Opfer. Für einen britischen Vater waren diese Bilder besonders schlimm – er will in dem Video seinen Sohn "JoJo" erkannt haben.

"Einer Gehirnwäsche unterzogen"

Der "Daily Mail" sagte er: "Er war ein brillanter und normaler Junge, der im Park gern Käfer sammelte. Ich muss das jetzt ausblenden. Es ist hart, wir müssen nun weiterleben. Es ist widerlich, dass er einer Gehirnwäsche unterzogen wurde".

Doch ist der hellhäutige Junge in dem Video überhaupt "JoJo"? Wie britische Medien berichten, ermittelt die britische Anti-Terror-Polizei nun, ob es sich um den Elfjährigen handelt. Der Name des Kindes – Abu Abdullah Al-Britani - legt den Verdacht jedoch nahe. Die Bezeichnung "Al-Britani" wird des Öfteren für britische Terroristen verwendet.

Wie kann es sein, dass ein Britischer Junge plötzlich zum IS-Kämpfer wird? Verantwortlich ist in diesem Fall wohl die Mutter. Sally Jones ist eine bekannte Anhängerin des sogenannten "Islamischen Staats". Sie gehört zu den am meisten gesuchten Terroristen der Welt.

Jährlich kommen Hunderte Kinder nach Syrien

Nach "JoJos" Geburt trennte sich Jones vom Vater des Kindes und konvertierte zum Islam. Sie heiratete einen Islamisten und änderte den Namen des Kindes in Hamza.

Ein Freund des Vaters sagte der "Daily Mail": "Sally schickte ihm schockierende Nachrichten. Sie drohte, "JoJo" mit zu islamischen Kundgebungen zu nehmen. Es war furchtbar". 2013 folgte sie schließlich dem britischen Dschihadisten Junaid Hussain nach Syrien.

Hunderte Kinder sollen jedes Jahr nach Syrien kommen. Der IS rekrutiert die Söhne der Kämpfer, wirbt auf öffentlichen Veranstaltungen oder sogar in Waisenhäusern um deren Gunst. Die Kinder werden zunächst einer Gehirnwäsche unterzogen, bekommen dann ein militärisches Training und schließlich werden sie in Syrien und dem Irak als Kämpfer eingesetzt. (juv)

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