Irans Außenminister ist inmitten wachsender Spannungen in der Region zu Verbündeten geflogen. Eine Woche nach dem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in Damaskus traf Hussein Amirabdollahian am Montag in der syrischen Hauptstadt ein, wie Staatsmedien berichteten. Dort kam der Außenminister für Gespräche mit seinem Kollegen Faisal al-Mikdad und Präsident Baschar al-Assad zusammen. Amirabdollahian bekräftigte Drohungen gegen den Erzfeind: "Israels Regime wird bestraft werden und eine nötige und kräftige Antwort erhalten", zitierte ihn sein Ministerium.
Am 1. April waren bei einem Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in Damaskus zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen Revolutionsgarden getötet worden. Irans Außenministerium machte Israel dafür verantwortlich. Von israelischer Seite wurde der Vorfall nicht kommentiert. Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei drohte daraufhin mit Vergeltung. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna soll Amirabdollahian auch eine neue Konsularabteilung der Botschaft eröffnen, die bei dem Luftangriff völlig zerstört worden war.
Am Wochenende war Amirabdollahian zu Gast im Golfstaat Oman, wo er auch einen Vertreter der Huthi-Miliz sprach. Das Sultanat Oman war in der Vergangenheit immer wieder als Vermittler zwischen dem Iran und dem Westen, insbesondere den USA, aufgetreten. Laut dem Webportal Iran Nuances übermittelte der Außenminister eine Botschaft nach Washington. "Und viel wichtiger, erhielt eine neue Antwort aus Amerika", hieß es in dem Bericht. Bereits vergangene Woche hatte Teheran eine Nachricht an die USA übermittelt.
Seit Tagen bereits droht nun eine Vergeltungsaktion für den Luftangriff. Wie und wann die iranische Staatsmacht reagiert, ist jedoch noch völlig offen. Nach Ausbruch des Gaza-Kriegs hat sich der jahrzehntealte Konflikt zwischen Israel und der Islamischen Republik Iran dramatisch zugespitzt. Der jüdische Staat sieht sich nach Angriffen durch mit dem Iran verbündete Milizen an mehreren Fronten Beschuss ausgesetzt. Seit der Revolution von 1979 gelten die USA und Israel als Erzfeinde der Islamischen Republik. © dpa
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