Der Iran vertieft inmitten regionaler Spannungen seine Beziehungen zum Nachbarland Pakistan. Beim ersten Amtsbesuch des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi in der südasiatischen Atommacht unterzeichneten am Montag Regierungsvertreter beider Länder insgesamt acht Absichtserklärungen. Kooperationen wurden unter anderem in den Bereichen der Sicherheit, Wirtschaft, Kultur und Justiz vereinbart, wie es im pakistanischen Staatsfernsehen hieß.
Die Beziehungen beider Länder hatten sich jüngst dramatisch abgekühlt, nachdem Irans Revolutionsgarden Stellungen militanter Extremisten auf pakistanischen Boden mit Raketen beschossen hatten. Die Armee des Nachbarlandes reagierte mit Luftschlägen. Teheran war daraufhin auf Deeskalation bemüht. Auch Raisi, der von einer hochrangigen Delegation begleitet wird, dürfte um Versöhnung mit dem Nachbarn bemüht sein.
Zu den wichtigsten Wirtschaftsthemen der Nachbarländer gehört ein Projekt über eine Gaspipeline. Die Pläne für das Energieprojekt reichen bis in die 1990er Jahre zurück. Mit der geplanten mehr als 2500 Kilometer langen Pipeline will Teheran Gas nach Pakistan exportieren. Die Infrastruktur im Iran wurde bereits fertiggestellt, auf pakistanischer Seite wegen internationaler Sanktionen gegen Teheran in der Vergangenheit jedoch auf Eis gelegt.
Wegen Sanktionen ist der Iran vom internationalen Finanzsystem abgeschnitten. Hintergrund ist das umstrittene iranische Atomprogramm. Vor allem die USA und Israel werfen Teheran vor, nach Atomwaffen zu streben. Der Iran bestreitet dies und betont, Kernenergie nur für zivile Zwecke zu nutzen. Unter der Regierung des erzkonservativen Präsidenten Ebrahim Raisi hat Teheran in den vergangenen Jahren seine Beziehungen zu Nachbarländern in der Region, aber auch zu China und Russland ausgebaut. © dpa
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