Welche Konsequenzen zieht FDP-Chef Christian Lindner aus der "D-Day"-Affäre? In Interviews gibt er Fehler zu und sagt, dass er in sich gehen will.

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FDP-Chef Christian Lindner hat sich angesichts der schwierigen Lage der Partei zu seiner "Gesamtverantwortung" bekannt, will aber an seiner Spitzenkandidatur für die Bundestagswahl festhalten. "Natürlich musste und muss ich mich prüfen", sagte Lindner in den ARD-"Tagesthemen".

Er sei aber weiterhin von seiner Entscheidung überzeugt, dass es richtig gewesen wäre, die Ampel-Koalition ohne einen Politikwechsel verlassen zu wollen. Daher mache er seiner Partei "das Angebot, sie in die Bundestagswahl zu führen", betonte Lindner im ZDF-"heute journal" auf die Frage nach einem möglichen Rücktritt.

Das am Donnerstag schließlich veröffentlichte Arbeitspapier seiner Partei, das den möglichen Ausstieg der FDP mit militärischen Begriffen wie "D-Day" und "offener Feldschlacht" beschrieb, nannte Lindner in der ARD "stilistisch nicht überzeugend". Es sei auch nie in politischen Gremien besprochen worden und er habe davon keine Kenntnis gehabt. Den Mitarbeitern, die das Papier entworfen hätten, mache er aber keinen Vorwurf. "Ich trage die Gesamtverantwortung für die FDP und zu der bekenne ich mich auch."

Kanzler Olaf Scholz (SPD) war dem Ausstieg der FDP aus der Koalition mit SPD und Grünen durch die Entlassung Lindners als Finanzminister Anfang November zuvorgekommen.

Den Rücktritt von FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai und Bundesgeschäftsführer Carsten Reymann am Freitag nannte Lindner einen "schmerzhaften Verlust". Es habe sich jedoch gezeigt, "dass unsere internen Prozesse und auch die Kommunikation nach außen fehlerhaft waren". Lindner betonte in den "Tagesthemen": "Es ist ein Fehler passiert." Er bedaure dies, denn: "Unsere Motive waren und sind lauter", sagte er im ZDF. (dpa/bearbeitet von cgo)

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