Indien hat China wegen der Umbenennung von rund 30 Orten in einer umstrittenen Grenzregion kritisiert.
Der betroffene Bundesstaat Arunachal Pradesh sei ein Teil Indiens, betonte ein Sprecher des Außenministeriums in Neu-Delhi am Dienstag. Die chinesische Aktion sei "sinnlos" und würde die Realität vor Ort nicht ändern. Beide Atommächte beanspruchen das Gebiet für sich.
Chinas Ministerium für zivile Angelegenheiten hatte am Samstag in einer Mitteilung die Namen in der Region, die Peking Südtibet nennt, bekannt gegeben. Dazu gab die Behörde Wohngegenden, Bergen, Flüssen, einem See, einem Bergpass und einem Stück Land chinesische und tibetische Bezeichnungen. Sie sprach von einer "Standardisierung" in Übereinstimmungen mit den Bestimmungen des Staatsrates, Chinas Regierungskabinett.
Modi wiederum weihte erst kürzlich in dem Bundesstaat Infrastrukturprojekte ein, was China kritisierte. Das indische Vorgehen helfe nicht dem Erhalt der Stabilität an der Grenze, hieß es.
Die beiden bevölkerungsreichsten Länder der Welt teilen eine etwa 3500 Kilometer lange Grenze im Himalaja - und haben verschiedene Auffassungen von ihrem genauen Verlauf. Seit einem tödlichen Grenzzwischenfall vor vier Jahren ist die Beziehung der Länder angespannt. Soldaten beider Nationen waren damals mit Steinen, Stöcken und Fäusten aufeinander losgegangen.
Offiziellen Angaben zufolge gab es mindestens 20 indische und vier chinesische Tote. Seither verstärken die asiatischen Rivalen ihre Truppen und investieren in Infrastruktur an der Grenze. Der Streit hatte 1962 zu einem kurzen Krieg geführt, den China gewann. © dpa
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