Im Vorfeld der Wien-Wahl 2015 zeigt sich, dass das Interesse der Bürger an der Politik weiter abnimmt. Nur ein Zehntel der Bevölkerung setzt sich häufig mit innenpolitischen Fragen auseinander.

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Österreicherinnen und Österreicher haben kaum noch Interesse an innenpolitischen Vorgängen und Problemen. Zu diesem Schluss kommt ein aktueller IMAS-Report. Demzufolge ist nur knapp jeder zehnte Österreicher "sehr stark" an Politik interessiert, ein gutes Fünftel zumindest "ziemlich stark". Besonders interessiert sind in Österreich Männer, Menschen mit höherer Bildung und Angehörige der höheren sozialen Schichten.


Den Forschern zufolge haben die Zahlen zwar noch keinen Tiefststand erreicht, der Trend ist jedoch eindeutig: Die Personengruppe der sehr stark bzw. ziemlich stark Interessierten hat sich um mehr als ein Drittel verringert, während bei den Desinteressierten ein Anstieg von 18 Prozentpunkten zu verzeichnen ist. "Nicht besonders stark" an Politik interessiert sind 25 Prozent der Bevölkerung, 20 Prozent haben überhaupt kein Interesse. Ein Viertel der Befragten machte keine Angabe.

Allgemeines Desinteresse ist groß

Motive dafür, sich intensiv mit politischen Belangen auseinanderzusetzen, sind vorrangig ein allgemeines oder spezielles Themeninteresse, auf dem Laufenden sein zu wollen und die Tatsache, dass die politischen Entscheidungsträger starken Einfluss auf das Leben haben. Die aktuelle Flüchtlingskrise spielt ebenfalls eine Rolle. Häufig wird aber nur einer dieser Gründe genannt.


Statistik IMAS-Report Politisches Interesse, Trend
Insgesamt nimmt das Interesse an Politik deutlich ab. © IMAS

Dem entgegen stehen allgemeines Desinteresse, Ohnmachtsgefühle und eine Unzufriedenheit mit dem Ergebnis bzw. der Leistung der Politik. Auch hier geht es eher um eine grundsätzliche Einstellung, die nicht vieler verschiedener Argumente bedarf.

Fernsehen und Tageszeitungen in gedruckter Form gelten nach wie vor als klassische politische Kanäle. Soziale Medien oder die Online-Auftritte von Tageszeitungen spielen indes eine untergeordnete Rolle. In der Gesamtbevölkerung verteilt sich der Anteil der Nutzung von Offline- und Online-Medien zur Information über politische Themen auf 72 zu 28 Prozent.

Die repräsentative Studie wurde von 16. Juli bis 3. August 2015 durchgeführt. Befragt wurden in diesem Zeitraum 1.006 österreichische Bürgerinnen und Bürger ab 16 Jahren. Für die Untersuchung trafen die Forscher eine Quotaauswahl und führten persönliche Interviews.
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