Scheich Nawaf al-Ahmad al-Sabah ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Er war seit drei Jahren der herrschende Emir von Kuwait.

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Der herrschende Emir von Kuwait ist tot. Scheich Nawaf al-Ahmad al-Sabah sei am Samstag im Alter von 86 Jahren gestorben, hieß in einer vom kuwaitischen Staatsfernsehen verbreiteten Mitteilung des Palastes. Nawaf al-Ahmad al-Sabah war seit drei Jahren Herrscher des ölreichen Golfstaats, er war im September 2020 nach dem Tod seines Halbbruders vereidigt worden.

In der Mitteilung des Herrscherhauses hieß es, die Bekanntgabe des Todes erfolge mit "großer Trauer und Schmerz". Das Staatsfernsehen unterbrach das reguläre Programm und übertrug rezitierte Koranverse. Scheich Nawaf war der staatlichen Nachrichtenagentur Kuna zufolge bereits im November wegen eines Notfalls in ein Krankenhaus eingeliefert worden.

Kuwait bestätigt Kronprinzen als neues Staatsoberhaupt

Scheich Nawaf war 2016 von seinem damals regierenden Halbbruder Sabah al-Ahmad Al-Sabah zum Kronprinzen ernannt worden. Nach seiner Amtsübernahme im September 2020 führte er das Land durch eine Wirtschaftskrise, die vom Absturz des Erdölpreises verursacht worden war.

Kurz nach dem Tod seines Monarchen hat der Golfstaat bereits ein neues Staatsoberhaupt bestätigt. Das Regierungskabinett ernannte den 83 Jahre alten Kronprinzen Scheich Mischal al-Ahmed Al Sabah am Samstag als neuen Emir, wie die staatliche Nachrichtenagentur Kuna berichtete. Der vorherige Kronprinz ist ein Halbbruder des nun verstorbenen Scheichs.

In Kuwait liegt die Macht weitgehend in den Händen der Herrscherfamilie al-Sabah. 1962 hatte das Land aber als erster arabischer Golfstaat ein parlamentarisches System eingeführt, die Volksvertretung ist im Land so mächtig wie in keinem zweiten Golfstaat. Kuwaitische Frauen verfügen seit 2005 über das aktive und passive Wahlrecht. Zuletzt hatten jedoch politische Auseinandersetzungen zwischen gewählten Abgeordneten und den vom Palast ernannten Ministern zu politischen Turbulenzen geführt, die auch ausländische Investoren abschreckten. (AFP/dpa/tas)

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