Heinz-Christian Strache findet einige Aussagen in Norbert Hofers Buch "nicht so gescheit". Das Vorwort dazu hat er geschrieben, ohne es gelesen zu haben. "Sicherlich ein Fehler", urteilt der FPÖ-Chef.

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Heinz-Christian Strache distanziert sich von dem Buch "Für ein freies Österreich. Souveränität als Zukunftsmodell", das vom blauen Brigittenau-Bezirksrat Michael Howanietz geschrieben und von Norbert Hofer 2013 herausgegeben wurde. Sowohl Hofer als auch Strache hatten ein Vorwort dazu geschrieben. Er habe das Buch aber zuvor nicht gelesen, räumte Strache nun ein: "Das war sicherlich ein Fehler", resümierte der FPÖ-Chef bei einer Pressekonferenz.

Strache steht nur zum Vorwort

Auf die Frage, ob er vollinhaltlich zu dem Buch stehe, sagte Strache: "Nein, ich stehe zu dem Vorwort, denn das habe ich geschrieben."

Er gab Puls-4-Reporter Christoph Kramer aber Recht: "In Zukunft wäre es gescheit - und das werde ich mir auch zu Herzen nehmen - ein Buch vorher zu lesen, bevor ich ein Vorwort spende." Einige Passagen des Buches seien nicht das, was er als "so gescheit" empfinde, urteilte Strache.

Die FPÖ-Pressekonferenz zur Nachschau (die Frage kommt kurz vor Minute 19):

DÖW stuft Buch als rechtsextrem ein

Das Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW) stuft Teile des Buchs als "rechtsextrem" ein. Unter anderem ist darin vom "Brutpflegetrieb" der Frau die Rede. Zudem verwende der Autor Tiermetaphern, wie man sie aus der nationalsozialistischen Rhetorik kenne, argumentiert Rechtsextremismus-Experte Bernhard Weidinger.

Norbert Hofer verteidigte das Buch kürzlich in einem Interview und versuchte, die Extremismus-Vorwürfe zu entkräften. "Man soll es nicht übertreiben und sagen, das ist etwas ganz Fürchterliches. Es ist nicht perfekt, der Inhalt ist insgesamt in Ordnung", sagte der FPÖ-Kandidat für die Bundespräsidentenwahl.

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