Als Bundeskanzler und Wiener Bürgermeister hat sich Heinz-Christian Strache schon ins Gespräch gebracht. Eine Kandidatur als Bundespräsident wäre da der nächste logische Schritt. Aber will der zwischenzeitliche Rap-Star HC Stra-Che überhaupt in die Hofburg?

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Wer ist er?

FPÖ-Obmann Heinz-Christian "HC" Strache zählt vielleicht nicht zu den beliebtesten, sicher aber zu den bekanntesten Politikern. Geboren wurde er am 12. Juni 1969 in Wien. Nach einer Ausbildung zum Zahntechniker und dem Präsenzdienst beim Heer zog Strache 1991 für die FPÖ als jüngstes Mitglied in den Wiener Bezirksrat ein.

In den nächsten Jahren arbeitete sich Strache durch sämtliche Parteiebenen nach oben und übernahm 2005 schließlich das Amt des Bundesparteiobmanns der FPÖ. Strache polarisiert wie kaum ein anderer österreichischer Politiker und kam aufgrund seiner rechtspopulistischen Äußerungen bereits mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt.

Hat er das Zeug zum obersten Staatsmann?

Strache wirft Amtsinhaber Heinz Fischer Angst vor der direkten Demokratie vor. Unter einem Bundespräsidenten HC Strache gäbe es sehr viel mehr Bürgerbeteiligung.

Die Bürger scheinen allerdings andere Anforderungen an einen Bundespräsidenten zu stellen, denn Heinz Fischer rangiert im Vertrauensranking der Österreicher immer noch ganz oben. Die Rolle als (groß-)väterliche, respektable Vertrauensperson liegt Heinz-Christian Strache sicher nicht. Unter anderem mit seinen umstrittenen Aussagen zu Asylwerbern kommt Strache zudem bei Politikerkollegen aus dem Ausland nicht gut an - vielleicht abgesehen von Politikern wie Marine LePen und Viktor Orbán.

Welche Positionen vertritt er?

Es gibt kaum ein Thema, zu dem HC Strache keine Meinung hat, und meist ist er dagegen. Gegen Einwanderung, gegen Moscheen in Österreich, gegen die Grünen, gegen die SPÖ, gegen Bürokratie, gegen Vermögenssteuern. Zudem ist Strache der Meinung, dass Sanktionen gegen Russland Österreich schaden würden.

Die deutsche Anti-Islam-Bewegung Pegida bezeichnete Strache als "unsere Brüder und Schwestern" und stellte fest, dass die FPÖ "die wahre Pegida" sei. Im Wiener Bürgermeisterwahlkampf möchte Strache mit seinen Forderungen nach einer Aufstockung der Polizei, einem niedrigeren Steuersatz und mehr Bürgerbeteiligung punkten.

Auch Verschwörungstheorien ist Strache nicht abgeneigt: Auf seiner Facebook-Seite postet er immer wieder Kommentare zu Themen wie Chemtrails, Kornkreisen oder den Bilderberg-Treffen.

Wie medientauglich ist er?

Getreu dem Motto "Jede Presse ist gute Presse" ist Strache so oft in den Medien vertreten wie kaum ein anderer Politiker. Dabei schreckt er nicht vor musikalischen Einlagen wie dem alljährlichen "Strache-Rap" zurück. Mit über 200.000 Fans gehört HC Strache zu den beliebtesten Politikern auf Facebook.

Wie stehen seine Chancen?

Ein Bundespräsident Strache scheint vorerst nicht ernsthaft zur Debatte zu stehen: Strache selbst möchte nämlich lieber den Rechnungshof-Präsidenten Josef Moser als FPÖ-Kandidaten ins Rennen schicken. Angesichts des vorletzten Platzes beim Vertrauensranking (Strache lag im Dezember nur knapp vor der ehemaligen Team-Stronach-Klubobfrau Kathrin Nachbaur) ist das vielleicht die klügere Idee.

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