"Das ist kein guter Tag für Europa": Bundeskanzler Christian Kern sieht die Union nach dem Brexit-Votum der Briten geschwächt. Außenminister Sebastian Kurz glaubt, die EU werde überleben - aber nur wenn sie sich schnell neu aufstelle.

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Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) sieht Europa nach dem Brexit deutlich geschwächt. "Das ist kein guter Tag für Großbritannien. Es ist kein guter Tag für Europa. Aber es ist auch kein guter Tag für unser Land. Europa wird an Bedeutung und Stellung in der Welt verlieren", sagte Kern am Freitag in Wien. Die britische Politik sei selbst verantwortlich für den historischen Schritt.

"Wir haben zur Kenntnis zu nehmen, dass ein Referendum negativ ausgeht, wenn man davor zehn Jahre eine Fundamental-Opposition gegen europäische Fragestellungen eingenommen hat." Jetzt komme es umso mehr darauf an, den Bürgern die europäischen Perspektiven zu erklären.

Kern schließt Referendum in Österreich aus

Dazu sei ein Reformprozess in der EU-Politik dringend nötig. Insbesondere in der Wirtschaftspolitik müsse Brüssel dafür sorgen, dass Europa nicht nur gut für große Konzerne, sondern auch für den Mittelstand sei.

Eine Volksbefragung zur EU werde es in Österreich nicht geben, bekräftigte Kern. "Wir werden Österreich mit Sicherheit keinem Referendum aussetzen."

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Kurz sieht Reformbedarf bei EU

Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) sieht nach dem Brexit großen Veränderungsbedarf bei der EU. Wenn eines der größten EU-Mitgliedsländer aus der EU austrete, könne "kein Stein auf dem anderen bleiben", sagte Kurz am Freitag im Ö1-Morgenjournal des ORF.

"Die EU wird überleben", sagte Kurz. Es sei aber nötig, dass sich die EU schnell neu aufstelle, wenn sich ein solches Referendum nicht in einem anderen EU-Land wiederholen solle. Tempo und Ausmaß dieser Veränderung müssten "enorm" sein.

Die EU muss laut Kurz zentrale Probleme wie etwa das Thema Migration lösen. "Ein Dominoeffekt auf andere Länder ist nicht auszuschließen", sagte Kurz. (dpa/ank)


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