Ein Gericht in Taiwan hat mehrere Militärangehörige für die Weitergabe von Geheimnissen an China zu Gefängnisstrafen von bis zu 20,5 Jahren verurteilt. Die Richter in Kaohsiung befanden, dass die teils noch aktiven, teils schon pensionierten Militärs gegen mehrere Gesetze für die nationale Sicherheit verstießen, wie Taiwans teilstaatliche Nachrichtenagentur CNA am Mittwoch berichtete. Demnach mussten sich ein Oberst der Luftwaffe und sechs Offiziere vor Gericht verantworten. Einen erklärte das Gericht für nicht schuldig.

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Laut CNA kamen die Ermittler zu dem Schluss, dass der Oberst 2013 während seiner Rente nach China zog, um dort ein Geschäft aufzubauen. Die Kommunistische Partei Chinas sei dort auf ihn zugekommen und habe seine Verbindungen zum taiwanischen Militär ausgenutzt, um dort Informanten zu rekrutieren. Obwohl Taiwan seit Jahrzehnten eine unabhängige demokratische Regierung hat, sieht China den Inselstaat als Teil seines Territoriums an. Peking drohte schon mit einer Invasion. In der Meerenge zwischen den beiden Staaten demonstriert China regelmäßig seine militärische Macht.

Den Berichten zufolge erhielt der Offizier schließlich durch Strohfirmen getarnt Geld, nachdem sechs Offiziere der Marine und der Luftwaffe angeworben werden konnten. Für geheime Militärinformationen aus eigener Hand habe die Partei dem Offizier weiteres Geld geboten, berichtete CNA. Den Offizier erwarten 20 Jahre Gefängnis. Die Einnahmen aus seinen Taten von umgerechnet rund 488 000 Euro konfiszierten die Behörden. Zwei weitere Angeklagte müssen für 20,5 beziehungsweise 19,5 Jahre ins Gefängnis.  © dpa

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