Laut dem französischen Außenministerium verfolgt Russland eine digitale Manipulationsstrategie. Um die Meinung in der EU zum Krieg zu beeinflussen, sollen Nachrichtenseiten wie Spiegel Online imitiert werden, um Fake News unter deren Namen in Chatgruppen zu verbreiten.

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Frankreich wirft Russland digitale Manipulationsversuche mit Hilfe gefälschter Websites vor. Die französischen Behörden hätten Belege für eine "digitale Kampagne der Desinformation gegen Frankreich", erklärte Außenministerin Catherine Colonna am Dienstag in Paris. Staatliche oder staatsnahe russische Stellen seien daran beteiligt gewesen, "um die Falschinformationen weiterzuverbreiten".

Konkret hätten die französischen Behörden gefälschte Websites enttarnt, die den Websites französischer Medien oder Regierungsbehörden ähnelten, aber Falschinformationen verbreiten sollten, erläuterte das französische Außenministerium weiter. Auch die Website des französischen Außenministeriums sei betroffen gewesen.

Nach Informationen aus französischen Sicherheitskreisen waren auch deutsche Medien Ziel solcher Angriffe, unter anderem die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und "Der Spiegel".

Verbreitung mit Bots auf Social Media

Um die Informationen in den sozialen Medien zu verbreiten, nutze Russland demnach gefälschte Social-Media-Accounts. Die Bots verbreiten dort dann Links zu den gefälschten Nachrichtenseiten.

Mehrere russische Botschaften und russische Kulturzentren seien an der Kampagne beteiligt gewesen, erklärte das Außenministerium. Dies sei "ein neuer Beleg für die hybride Strategie Russlands, um eine friedliche demokratische Debatte zu verhindern und unseren demokratischen Institutionen zu schaden".

Frankreich verurteilte die Aktionen, "die eines ständigen Mitglieds im UN-Sicherheitsrat unwürdig sind". "Kein Manipulationsversuch wird Frankreich von seiner Unterstützung für die Ukraine angesichts des russischen Angriffskrieges abbringen", betonte das Ministerium. (afp/lko)  © AFP

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