"Österreich muss sterben": FPÖ-Nachwuchspolitiker Markus Ripfl nimmt ein aus dem Zusammenhang gerissenes Zitat von Jan Delay für bare Münze - und fordert per Petition ein Auftrittsverbot für den Rapper.
Markus Ripfl der FPÖ-Nachwuchsorganisation Ring Freiheitlicher Jugend (RFJ) fordert per Petition ein Auftrittsverbot für
Im Original stammt Delays Spruch aus einem Interview im Jahr 2011, wie ein Video aus dessen offiziellem YouTube-Kanal beweist. Es trägt den Titel "Jan Delay auf dem roten Teppich - Dumme Fragen, Dumme Antworten". Der Name ist Programm: Auf die Frage, wie sein neues Album heißen wird, antwortet der Rapper zunächst "Österreich muss sterben" und schiebt kurz darauf "Deutschland muss sterben" hinterher.
FPÖ-Nachwuchspolitiker Markus Ripfl nahm das aus dem Zusammenhang gerissene Zitat ernst und sah sich veranlasst, eine Petition zu starten. Mit dieser will er ein Auftrittsverbot für Jan Delay am FM4 Frequency Festival erreichen. "Nach dieser massiven Äußerung gegenüber unserem geliebten Land, darf dieser Mann nicht in Österreich auftreten!", heißt es im Text zur Petition. Auch ein Link zum vermeintlichen Josef-S.-Clip ist dabei. Am 23. Juli gestartet, dümpelt die Petition bei derzeit 322 von 10.000 benötigten Unterstützern dahin (Stand 2.08., 17:20 Uhr). Die Unterzeichner tragen so klangvolle Namen wie "Ripflmaxi Blaualutscha", "Markus liebt Jan Trotz Allem" oder "Goldener Vollpfosten Verein Ripfl".
Auf seiner Facebook-Seite macht der Jungpolitiker seinem Ärger Luft: "Schon schlimm, wie niveaulos dieses linke Gesocks ist. Einfach nur asozial und tief sich hinter der Anonymität zu verstecken", schreibt er in Bezug auf die Fake-Unterzeichner - und postet Screenshot und einen Link zu seiner Petition. Wes Geistes Kind Ripfl ist, lässt sich auch andernorts kaum verleugnen. In seinem Blog fragt der Bezirksobmann des RFJ Gänserndorf etwa, wieso "die Linken die Nationenvielfalt [hassen]" oder erklärt, weshalb "die 'Anti'Faschisten faschistischer sind als alle anderen".
Ripfl ist jedoch nicht der einzige FPÖ-Politiker, der sich dieser Tage im Netz blamiert hat: Parteichef Heinz-Christian Strache war kürzlich der deutschen Satire-Website "Der Postillon" auf den Leim gegangen.
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