• Der Fischereistreit vor Jersey erreicht eine neue Stufe.
  • Der britische Premierminister Boris Johnson schickt die Marine in den Ärmelkanal.

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Im Streit um Fischereilizenzen für französische Schiffe im Ärmelkanal lässt Großbritannien die Muskeln spielen.

Premierminister Boris Johnson schickt zwei Patrouillenboote zur Kanalinsel Jersey, um die Lage zu überwachen, wie ein Regierungssprecher am Mittwochabend sagte. Es handele sich um eine Vorsichtsmaßnahme, eine Blockade der Insel solle verhindert werden.

Französische Meeresministerin droht mit Vergeltungsmaßnahmen

Jersey ist als Kronbesitz nicht Teil des Vereinigten Königreichs, London ist aber für die Außen- und Verteidigungspolitik verantwortlich.

In einem Telefonat mit Jerseys Verwaltungschef John Le Fondre und dem für Außenangelegenheiten zuständigen Senator Ian Gorst habe Johnson seine "ungebrochene Unterstützung" unterstrichen. Zugleich habe er auf die Notwendigkeit hingewiesen, die Lage zu deeskalieren, sagte der Sprecher.

Aus Ärger über die angeblich schleppende Vergabe von Fischereilizenzen auf der Kanalinsel für französische Fischer hatte die französische Meeresministerin Annick Girardin mit Vergeltungsmaßnahmen gedroht und dabei die Stromversorgung Jerseys über ein Unterseekabel erwähnt. Jersey erhält 95 Prozent seiner Elektrizität über drei Unterwasserkabel aus dem nur 25 Kilometer entfernten Frankreich.

Wut bei Frankreichs Fischern

Nach dem Ausscheiden der Briten aus der EU war es zu einem Streit über Gesamtfangmengen und deren Aufteilung gekommen. Zeitweise drohten die Verhandlungen über einen Brexit-Handelspakt an der Fischfrage zu scheitern.

Bei Frankreichs Fischern herrscht schon seit längerem Wut über den Zugang zu britischen Gewässern nach dem Brexit. In der Vergangenheit kam es im Ärmelkanal zu Zusammenstößen von britischen und französischen Fischern.

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