Drei Terrorverdächtige hat die Polizei in den vergangenen Wochen in Baden gefasst. Nun wurde bekannt: Der am Dienstag verhaftete Mann verriet sich im Internet selbst: Auf Onlineforen prahlte er mit der Mitgliedschaft zum IS.
Am Dienstag hat die Polizei in Baden ein Mitglied der Terrororganisation Islamischer Staat festgenommen. Nun kam heraus: Der 25 Jahre Tschetschene, der mit belgischem Reisepass unterwegs war, hat sich quasi selbst der Polizei ausgeliefert – er verriet sich im Internet. Er ist der mittlerweile dritte Terrorverdächtige, den die Polizei in den vergangenen Wochen in Baden ausforschen und festnehmen konnte.
Wie die Tageszeitung "Kurier" berichtet, kamen die Ermittler dem Mann auf die Schliche, weil er sich in diversen Onlineforen offen als Sympathisant der Terrormiliz IS deklariert und sich Anleitungen zum Bombenbau heruntergeladen hatte. Bei der Hausdurchsuchung mit Bomben-Spürhunden wurde letztendlich kein Sprengstoff gefunden – das Gebiet wurde bei der Festnahme aus Sicherheitsgründen dennoch weiträumig abgesperrt.
Aufgreifen konnte man den Mann in der Wohnung seiner Freundin – ebenfalls Muslimin und laut Aussage eines Nachbarn die einzige vollverschleierte Frau in der Gegend. Laut Angaben der Ermittler wurden dort auch mehrere Computer beschlagnahmt, die derzeit von Experten überprüft werden. Aktuell wird dem Verdächtigen vorgeworfen nach Paragraf 278b des Strafgesetzbuches ein Mitglied einer terroristischen Vereinigung zu sein. Inwieweit die Frau darin verwickelt ist, ist derzeit noch unklar.
Dritte Terror-Festnahme in Baden
Erst vor knapp einem Monat konnte der Verfassungsschutz einen weiteren Terrorverdächtigen am anderen Ende von Baden festnehmen. Dabei wurde ein Maschinengewehr sichergestellt. Einen Zusammenhang gäbe es laut Ermittlern allerdings nicht.
Laut "Kurier" sind es vor allem Tschetschenen, die in Österreich immer wieder in Zusammenhang mit Terror auffällig werden. Erst im Frühjahr wurde ein 37-jähriger Tschetschene zu 4 Jahren Haft verurteilt. Er hat in Niederösterreich 400.000 Euro gesammelt, um das radikal-islamistische "Kaukasus-Emirat" zu finanzieren.
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