Der FDP-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Christian Dürr, drängt auf eine Aufarbeitung der Beschränkungen während der Corona-Pandemie. Dabei sollten auch die Union und der damalige Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in die Pflicht genommen werden, sagte Dürr der Funke Mediengruppe (Sonntag). Viele politische Entscheidungen seien nicht aufgearbeitet worden. "Für viele Menschen ist nach wie vor unklar, auf welcher Grundlage Entscheidungen getroffen wurden und welchen Beitrag einzelne Maßnahmen geleistet haben."

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Lockdown kritisch hinterfragen

Es sei notwendig, die Debatte zu führen und kritisch zu hinterfragen, inwiefern die Lockdowns etwa für die Gastronomie und den Einzelhandel geboten waren, sagte Dürr. "Mein Wunsch ist, dass alle beteiligten Akteure zur Aufklärung beitragen und das richtet sich natürlich auch an die Union und den ehemaligen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, der sicher Licht ins Dunkel bringen könnte."

Veröffentlichte Protokolle

Vor wenigen Tagen hatte das Online-Magazin "Multipolar" teils geschwärzte Protokolle des Krisenstabs des Robert Koch-Instituts (RKI) aus der Zeit von Januar 2020 bis April 2021 öffentlich gemacht. In der Folge wurde der Ruf nach einer Aufarbeitung der staatlichen Politik zur Eindämmung der Corona-Pandemie mit Zehntausenden Toten in Deutschland lauter. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte sich zuletzt offen für eine Aufarbeitung gezeigt, wollte sich aber nicht festlegen, wie diese konkret aussehen soll. Auch Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) sprach sich für eine Aufarbeitung aus.   © dpa

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