Nach den Niederlanden, Irland und Tschechien haben am Samstag die Wähler in der Slowakei über die Zusammensetzung des Europaparlaments abgestimmt. Die Wahllokale öffneten um 7.00 Uhr und schließen um 22.00 Uhr, das Land mit 5,4 Millionen Einwohnern wählt 15 EU-Abgeordnete. Die Wahl erfolgt unter dem Eindruck des Attentats auf den slowakischen Regierungschef Robert Fico, der Mitte Mai niedergeschossen und schwer verletzt worden war. Der pro-russische Populist macht die Opposition für den Anschlag verantwortlich.

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Auch in Italien, Lettland, Malta und den französischen Überseegebieten beginnt am Samstag die Stimmabgabe. In Italien öffnen die Wahllokale um 15.00 Uhr. Die postfaschistische Regierungschefin Giorgia Meloni hofft auf deutliche Zugewinne für ihre Partei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens). Die Italiener wählen bis Sonntag. In Deutschland wie in den meisten anderen EU-Ländern ist der einzige Wahltag Sonntag, der 9. Juni.

Als erstes Land hatten am Donnerstag die Niederlande ihre Europawahl abgehalten, am Freitag folgten Irland und Tschechien. Umfragen deuten auf einen Rechtsruck im Europäischen Parlament hin. In den Niederlanden lag das rot-grüne Bündnis ersten Prognosen zufolge jedoch knapp vor der Partei des Rechtspopulisten Geert Wilders.

In Tschechien haben die Wähler noch bis Samstagmittag Zeit, ihre Stimme abzugeben. Umfragen sehen die populistische Oppositionspartei ANO des ehemaligen Regierungschefs Andrej Babis in Führung vor einem Mitte-Rechts-Bündnis.

Ergebnisse für die gesamte EU sind erst am Sonntagabend zu erwarten, wenn in Deutschland und den anderen EU-Staaten die Wahllokale geschlossen sind.

Das Europaparlament hat seit dem EU-Austritt Großbritanniens 705 Abgeordnete. Nach den Wahlen in den 27 Mitgliedstaaten soll das Parlament auf 720 Sitze wachsen. Gewählt wird über nationale Listen. Für jedes Land ist im Parlament dabei eine feste Zahl von Abgeordneten vorgegeben, die von der Bevölkerungszahl abhängt. Deutschland hat mit 96 Sitzen die meisten Mandate. Europaweit sind laut dem Statistikamt Eurostat gut 360 Millionen Menschen aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.   © AFP

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