Der CDU-Europapolitiker Elmar Brok hat sich für ein zweites Referendum in Großbritannien über den Austritt aus der Europäischen Union ausgesprochen. So will er den harten Brexit abwenden.

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"Wenn bis zum 29. März 2019 kein Austrittsabkommen vorliegt, tritt ein harter Brexit ein. Ein Referendum noch im Dezember oder Januar, in dem grundsätzlich über den EU-Austritt abgestimmt wird, könnte den harten Brexit abwenden", sagte der EU-Abgeordnete dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Dienstag).

Die in Großbritannien diskutierte Idee, die Briten 2019 über den Austrittsvertrag mit der EU abstimmen zu lassen, lehnte der Brexit-Koordinator der konservativen Europäischen Volkspartei ab: "Es würde die Lage nur verschlimmern, wenn ein Deal abgelehnt würde."

"War Fehler, Wunsch des Premiers Cameron zu folgen"

Brok räumte ein, europäische Politiker hätten sich vor zwei Jahren stärker in die innerbritische Debatte einbringen sollen. "Ja, es war ein Fehler, dass wir dem Wunsch des damaligen Premiers Cameron gefolgt sind und uns aus der Kampagne vor der Abstimmung herausgehalten haben. Wir hätten den Lügengeschichten der Brexit-Befürworter sehr viel offensiver entgegentreten müssen", sagte Brok.

Die Verhandlungen zwischen der EU und London über den EU-Austritt Großbritanniens stehen unter Zeitdruck. Großbritannien will die EU nach derzeitigem Stand der Dinge am 29. März 2019 verlassen. Der Ausstieg soll über einen Vertrag geregelt werden, der bis Oktober stehen soll, um die noch notwendigen parlamentarischen Abstimmungen rechtzeitig durchführen zu können.

Wenn es keine Übereinkunft gibt, scheidet Großbritannien ungeregelt aus der EU aus. Dies könnte schwerwiegende wirtschaftliche Konsequenzen haben.  © dpa

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