Der Vorsitzende der französischen Rechtspopulisten der Nationalen Sammlungsbewegung (Rassemblement National, RN), Jordan Bardella, wird Chef einer neuen Rechtsaußen-Fraktion im Europaparlament.
Das erfuhr die Nachrichtenagentur AFP in Brüssel aus Parlamentskreisen, wo Vertreter der Fraktion am Montag zu ihrer ersten Sitzung zusammenkamen. Die vom ungarischen Regierungschef Viktor Orban gegründete Gruppe "Patrioten für Europa" dürfte drittstärkste Kraft im neu gewählten Europaparlament werden.
RN-Chef Bardella hatte bereits am Sonntagabend erklärt, die Abgeordneten seiner Partei würden Teil "einer großen Fraktion, die das Kräfteverhältnis in Europa beeinflussen wird". Auch der Vorsitzende der italienischen Partei Lega, Matteo Salvini, hatte am Montag erklärt, sich der Gruppe anschließen zu wollen.
Orban hatte Ende Juni die Gründung der neuen Rechtsaußen-Fraktion aus seiner Fidesz-Partei, der österreichischen FPÖ und der Partei ANO aus Tschechien angekündigt. Seitdem hatten sich ihm weitere Parteien angeschlossen: Vox aus Spanien, die portugiesische Chega, die rechtsextreme Dänische Volkspartei, der belgische Vlaams Belang und die Partei für die Freiheit des niederländischen Rechtspopulisten Geert Wilders.
Die Fraktion zählt damit mindestens 79 Abgeordnete und wäre damit drittstärkste Kraft im neu gewählten Europaparlament, vor der zweiten Rechtsaußen-Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer (EKR) von Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni und der Liberalen-Gruppe Renew. Die deutsche AfD ist derzeit weiter fraktionslos.
Der Franzose Bardella war bei den Parlamentswahlen in Frankreich als Kandidat für das Amt des Regierungschefs angetreten. Seine Partei wurde beim Wahlsieg des linken Lagers am Sonntag drittstärkste Kraft. © AFP
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