Der ehemalige Minister Erwin Lanc (SPÖ) ist am Samstag im Alter von 94 Jahren verstorben. Das teilte die SPÖ am Montag mit.

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Lanc gehörte Bundesregierungen unter Bruno Kreisky und Fred Sinowatz an, war erst Verkehrs-, dann Innen-, dann Außenminister. SPÖ-Chef und Vizekanzler Andreas Babler würdigte Lanc in einer Aussendung als "großen Sozialdemokraten", der Kreiskys aktive Neutralitätspolitik fortgesetzt und damit einen "großen Beitrag zum Ansehen Österreichs" geleistet habe.

Als Verkehrsminister und Außenminister tätig

Lanc wurde am 17. Mai 1930 in Wien geboren und war zunächst in der Sozialistischen Jugend aktiv. 1960 bis 1966 saß er im Wiener Landtag, von 1966 bis 1983 mit kurzer Unterbrechung im Nationalrat. Von 1973 bis 1977 war er unter Kanzler Kreisky Verkehrsminister, von 1977 bis 1983 Innenminister. In der Regierung Sinowatz fungierte er 1983 bis 1984 als Außenminister. Abgelöst wurde er vom langjährigen Wiener Bürgermeister Leopold Gratz - im parteiinternen Kampf um dessen Nachfolge unterlag Lanc dann Helmut Zilk.

Vizepräsident des ASKÖ

Ebenso betätigte sich Lanc als Sportfunktionär, war Vizepräsident des ASKÖ, Präsident des Österreichischen Handball- und Faustballbundes sowie Präsident der International Handball Federation. Nach seinem Ausscheiden aus der Politik setzte er sich außerdem für den internationalen Frieden und den Dialog zwischen Israelis und Palästinensern ein, etwa von 1989 bis 2008 als Präsident des International Institute for Peace. (APA/bearbeitet von phs)