Seit einem Monat herrscht in Österreich Rauchverbot in der Gastronomie. In dieser Zeit wurden Hunderte Kontrollen durchgeführt und wenige Anzeigen erstattet. Viele Wirte stellt das neue Gesetz jedoch vor große Herausforderungen. Eine erste Bilanz.
Gegen das nach viel politischem Hin und Her in Österreich eingeführte Rauchverbot in der Gastronomie ist im ersten Monat kaum verstoßen worden. "Allein in Wien wurden 2.500 Kontrollen durchgeführt, aus denen knapp 50 Anzeigen resultiert sind", sagte Franz Pietsch, zuständiger Bereichsleiter im österreichischen Gesundheitsministerium, der Deutschen Presse-Agentur.
Dabei sei es meist um Mängel bei der Kennzeichnung des Verbots gegangen. Auch Beschwerden, etwa wegen Lärmbelästigung vor den Lokalen, habe es kaum gegeben. "Es ist sehr erfreulich, dass die Betriebe und auch die Raucher sich weitgehend an das neue Verbot halten - erfreulich und überraschend", sagte Pietsch.
Das Rauchverbot war nach jahrelangem Ringen am 1. November in Kraft getreten. Es gilt auch für Shishas und E-Zigaretten. Ausgenommen sind nur Biergärten. Raucher, die gegen das Verbot verstoßen, müssen mit Strafen bis zu 1.000 Euro rechnen. Für Wirte können die Strafen bis zu 2.000 Euro, im Wiederholungsfall bis 10.000 Euro betragen. Vom Frühjahr 2020 an soll auch an allen Bahnhöfen ein komplettes Rauchverbot gelten.
WKÖ: Rauchverbot eine "große Herausforderung"
Aus Sicht der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) stellt das Rauchverbot speziell für die Nachtbetriebe und Shishabars eine große Herausforderung dar.
"Jene Betriebe, die durch die nun gültige Raucherregelung stark betroffen sind, klagen über das Ausbleiben der Gäste und damit verbundenen – teils existenzbedrohenden – Auswirkungen auf die betriebliche Kalkulation", teilte die WKÖ mit.
Der Fachverband Gastronomie wolle sich daher weiter für Ausnahmeregelegungen einsetzen - etwa für abgetrennte Raucherräume ohne Service. (jwo/dpa) © dpa
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