Zwei Monate vor den Wahlen in Österreich fliegen im Wahlkampf verbal die Fetzen. Ein Berater der SPÖ wurde festgenommen, die ÖVP erhöht den Druck auf den Koalitionspartner.
Nach der Festnahme eines Beraters der SPÖ erhöhte der konservative Koalitionspartner ÖVP am Dienstag den Druck und verlangte eine Untersuchung über möglicherweise dubiose Spendenpraktiken.
Der israelische Berater Tal Silberstein, der der SPÖ bei den Wahlen im Oktober zum Sieg verhelfen sollte, war am Montag in seiner Heimat festgenommen worden.
Die Vorwürfe beziehen sich auf mögliche Korruptionsvorgänge, die mit Österreich nichts zu tun haben.
Finanzminister Jörg Schelling (ÖVP) argwöhnte am Dienstag, die SPÖ habe unter Silbersteins Einfluss womöglich das Parteienfinanzierungsgesetz umgangen.
Untersucht werden müsse, ob Wahlspenden über dubiose Vereine organisiert werden, heißt es in Schellings Stellungnahme, wie die Agentur APA berichtete.
Die österreichischen Sozialdemokraten warfen dem Koalitionspartner eine "Schmutzkübelkampagne" gegen Bundeskanzler Christian Kern vor.
Er sei entsetzt über den Wahlkampfstil der ÖVP, sagte SPÖ-Bundesgeschäftsführer Georg Niedermühlbichler.
Schelling bezog sich auf das sogenannte Personenkomitee, in dem sich Unterstützer der SPÖ organisieren. Formal hat es mit der Partei nichts zu tun.
Das Komitee sei noch nie in Erscheinung getreten und habe niemals Spenden erhalten, sagte Niedermühlbichler. © dpa
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