Der Anführer der Terrormiliz IS wurde bereits mehrfach für tot gehalten. Nun soll Abu Bakr al-Bagdadi bei einem US-Angriff in Syrien tatsächlich ums Leben gekommen sein. US-Präsident Donald Trump hat eine Ansprache angekündigt.
Der Anführer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), Abu Bakr al-Bagdadi, ist US-Medienberichten zufolge vermutlich bei einem US-Angriff in Syrien getötet worden.
Wie US-Medien am Sonntagmorgen unter Berufung auf mehrere Regierungsvertreter berichteten, war al-Bagdadi das Ziel eines US-Militäreinsatzes in der Provinz Idlib im Nordwesten Syriens. Er soll demnach eine Sprengstoffweste gezündet haben, als die US-Spezialkräfte angriffen.
Der Einsatz sei im Geheimen vorbereitet und von US-Präsident Donald Trump angeordnet worden sein. Wie der Fernsehsender "CNN" berichtete, will das US-Militär den Tod des IS-Anführers aber erst bestätigen, wenn alle Tests abgeschlossen sind.
Neun Menschen in Idlib bei einem Hubschrauberangriff erschossen
Idlib ist die letzte Rebellenhochburg in Syrien. Der größte Teil von Idlib steht unter der Kontrolle des syrischen Al-Kaida-Ablegers Hajat Tahrir al-Scham (HTS).
Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London wurden am frühen Sonntagmorgen neun Menschen in Idlib bei einem Hubschrauberangriff erschossen. Der Angriff erfolgte demnach auf ein Haus und ein Auto am Rand des Dorfs Barischa. In dem Dorf hätten sich Kämpfer aufgehalten, die mit dem IS in Verbindung standen.
Die Hubschrauber hätten wahrscheinlich zur US-Armee gehört, erklärte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman. Es sei jedoch offen, ob sich al-Bagdadi zum Zeitpunkt des Angriffs in der Gegend befunden habe.
Donald Trump äußert sich am Sonntag - zum Tod von Abu Bakr al-Bagdadi?
US-Medienberichten zufolge könnte es auch in einer Ansprache von Präsident
Einzelheiten nannte er allerdings nicht. Trump hatte zuvor bei Twitter geschrieben: "Gerade ist etwas sehr Wichtiges passiert!" Mehr verriet der US-Präsident aber nicht.
Über den Aufenthaltsort al-Bagdadis wird schon seit Jahren gerätselt. In der Öffentlichkeit trat der IS-Anführer nur einmal auf, als er im Juli 2014 in einer Moschee im nordirakischen Mossul ein "Kalifat" in Syrien und im Irak ausrief.
Zuletzt hatte der IS im April ein Video veröffentlicht, das den schon mehrfach totgesagten al-Bagdadi zeigen soll. Darin rief er seine Anhänger auf, den Kampf trotz des Verlusts ihres "Kalifats" fortzusetzen.
Im September rief der IS-Anführer seine Anhänger in einer Audiobotschaft zur Befreiung gefangener Kämpfer und ihrer Familien auf. (msc/afp)
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