Noch ist es ein Krieg der Worte - mit beißendem Spott im Ton und via Twitter verbreitet. Doch bald könnte es ernst werden - besonders wenn der Iran seine Drohung einer Öl-Blockade am Persischen Golf wahr macht.
Teheran hat mit Spott auf die jüngsten Drohungen von US-Präsident Donald Trump reagiert. Nicht der Iran, sondern
"Dieser Mann ist die größte Bedrohung für sein eigenes Land sowie für die gesamte internationale Gemeinschaft", so der Berater. Trumps Rolle bestehe in erster Linie darin, Lügen zu verbreiten und weltweit den Halbstarken zu spielen.
Trump hatte am Montag auf Twitter in Großbuchstaben geschrieben "An Irans Präsident Ruhani: Bedrohen Sie niemals wieder die USA, oder Sie werden Konsequenzen von der Art zu spüren bekommen, wie sie wenige zuvor in der Geschichte erleiden mussten. Wir sind nicht länger ein Land, das Ihre wahnsinnigen Worte von Gewalt und Tod hinnehmen wird. Seien Sie vorsichtig!"
Twitter-Replik im gleichen Stil
Trump bezog sich damit offensichtlich auf Aussagen Ruhanis, der den US-Präsidenten mit Blick auf das Öl-Embargo und die Wirtschaftssanktionen davor gewarnt hatte, mit dem Feuer zu spielen.
Zudem drohte Ruhani mit einer Schließung der Ölexport-Routen am Persischen Golf, was die gesamte Ausfuhr aus der Region blockieren könnte.
Neben dem Präsidentenberater hatte auch Außenminister Mohammed Dschawad Sarif mit spöttischer Herablassung auf die Drohgebärden Trumps reagiert. "Sie sehen uns unbeeindruckt", schrieb Sarif am Montagabend auf Twitter - in gleicher Großbuchstaben-Manier wie zuvor der US-Präsident. "Uns gibt es schon seit Jahrtausenden, und wir haben den Niedergang von Imperien gesehen, unser eigenes eingeschlossen, die länger währten als die Existenz mancher Länder."
Seine Twitter-Replik schloss Sarif mit derselben Warnung, die Trump an Irans Präsidenten Ruhani gerichtet hatte: "Seien Sie vorsichtig!"
Viel Unterstützung für Ruhani
Präsident Ruhani hat sich bisher nicht zu Trumps Tweet geäußert, wollte dies aber im Kürze im Staatsfernsehen tun. In dem jüngsten Konflikt hat Ruhani sowohl die Hardliner als auch Regimekritiker im Iran auf seiner Seite.
Die Revolutionsgarden versprachen Ruhani Widerstand gegen Trumps "psychologische Kriegsführung". Auch der seit über sieben Jahren unter Hausarrest stehende Oppositionsführer Mir Hussein Mussawi stellte sich gegen Trump und die USA.
"Wir haben zwar ein bitteres Problem (mit dem Regime), aber das ist eine Familienangelegenheit, die Ausländer nichts angeht", sagte Mussawi laut dem Nachrichtenportal Kaleme. Zahlreiche Iraner äußerten sich bei Twitter ähnlich mit dem Hashtag #StopMeddlingInIran (Hör auf, Dich im Iran einzumischen).
Hintergrund des Schlagabtausches ist der einseitige Ausstieg der USA aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran. Die 2015 erzielte Vereinbarung soll die Islamische Republik am Bau von Atombomben hindern.
Teheran hatte sich im Gegenzug für wirtschaftliche Lockerungen und mehr Investitionen ausländischer Unternehmen dazu bereit erklärt, sein Atomprogramm aufzugeben und sich Kontrollen zu unterwerfen. (cai/dpa)
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