Er war noch gar nicht richtig im Amt, da hat Donald Trumps Interims-Verteidigungsminister Patrick Shanahan offenbar bereits wieder die Nase voll. Der US-Präsident teilte mit, dass der ehemalige Boeing-Manager andere Pläne habe. Einen Nachfolger gibt es bereits.
Mitten in der Krise mit dem Iran kommt es zu einem erneuten Wechsel an der Pentagon-Spitze. Der geschäftsführende US-Verteidigungsminister Patrick Shanahan will das Ressort doch nicht dauerhaft leiten. US-Präsident
"Wundervollen Job" gemacht
Trump schrieb auf Twitter, Shanahan habe einen "wundervollen Job" gemacht und herausragenden Dienste geleistet. Die geschäftsführende Leitung des Pentagons werde Mark Esper übernehmen. Dieser ist bisher "Secretary of the Army" und damit der hochrangigste Zivilist im US-Heer, der direkt dem Verteidigungsminister unterstellt ist.
Shanahan war seit 2017 zunächst Vize-Verteidigungsminister und Anfang 2019 zum kommissarischen Pentagon-Chef aufgerückt, nachdem der frühere US-Verteidigungsminister James Mattis wegen inhaltlicher Meinungsverschiedenheiten mit dem Präsidenten seinen Rücktritt eingereicht hatte. Shanahan leitet das Pentagon seit mehr als fünf Monaten kommissarisch - er ist damit der längste geschäftsführende Minister an der Spitze des mächtigen Apparats. Der Senat hätte seiner Berufung als dauerhafter Pentagon-Chef zustimmen müssen.
Keine militärische Erfahrungen
Der 56-Jährige hatte drei Jahrzehnte lang für Boeing gearbeitet, bevor Trump ihn 2017 zum stellvertretenden Verteidigungsminister machte. Militärische Erfahrung hatte Shanahan damals keine, politische auch nicht. Shanahan selbst sagte damals zu seinem Wechsel ins Pentagon: "Es ist so, wie wenn man sich nach vielen Jahren von seiner Freundin trennt und dann die Liebe seines Lebens trifft."
Der Wechsel an der Spitze des Verteidigungsministeriums fällt in bewegte Zeiten. Nach ungeklärten Angriffen auf zwei Tanker im Golf von Oman herrscht Angst vor einer militärischen Eskalation zwischen den USA und dem Iran. Shanahan hatte erst am Montagabend in Washington angekündigt, zu "Verteidigungszwecken" rund 1000 weitere Soldaten in den Nahen Osten zu entsenden. Die US-Regierung macht Teheran für die Attacken verantwortlich. Die iranische Führung weist die Anschuldigungen zurück. (mss/dpa)
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