In wenigen Tagen wird der Bericht von Sonderermittler Robert Mueller zu möglichen Absprachen des Trump-Teams mit Russland erwartet. Bereits im Vorfeld hatte mit Michael Cohen der ehemalige Anwalt und enge Vertraute von Donald Trump über mögliche Schweigegeldzahlungen den juristischen Druck auf den US-Präsidenten erhöht und den Ruf nach einem "Impeachment" lauter werden lassen. Ein solches Amtsenthebungsverfahren lehnt Nancy Pelosi aber ab. Die Top-Demokratin nennt ihre Gründe - und formuliert einen Seitenhieb gegen Trump.
Die Vorsitzende des US-Abgeordnetenhauses, die Demokratin
Sollte es nicht zwingende Gründe dafür geben, "denke ich nicht, dass wir diesen Weg gehen sollten, weil er das Land entzweit", sagte Pelosi der "Washington Post" in einem am Montag (Ortszeit) veröffentlichten Interview.
Pelosi: Trump "ist es einfach nicht wert"
Mit Blick auf Trump fügte die mächtigste US-Demokratin hinzu: "Und er ist es einfach nicht wert."
Besonders aus dem linken Flügel der Fraktion der Demokraten sind Forderungen nach einem Amtsenthebungsverfahren laut geworden.
Die Demokraten haben seit Januar eine Mehrheit im Abgeordnetenhaus, mit der sie ein Amtsenthebungsverfahren (Impeachment) gegen Trump einleiten könnten.
Der Senat müsste das Verfahren dann aber führen. In dieser Kammer des Kongresses haben Trumps Republikaner eine Mehrheit. Einer Amtsenthebung müssten zwei Drittel der 100 Senatoren zustimmen. Derzeit ist eine solche Mehrheit nicht vorstellbar.
Pelosi setzt auf Wahlniederlage Trumps, sorgt sich aber um Wiederwahl
Pelosi sagte, sie habe Vertrauen in die Institutionen der USA. Sie zeigte sich aber besorgt für den Fall einer Wiederwahl Trumps 2020.
"All die Herausforderungen, denen wir uns gegenüber gesehen haben, wir können allem widerstehen. Aber vielleicht nicht zwei Amtsperioden (Trumps). Also müssen wir sicherstellen, dass das nicht geschieht."
Bei den Demokraten wächst das Feld derjenigen, die sich um die Kandidatur der Partei im Jahr 2020 bewerben. Bislang wollen mehr als ein Dutzend Demokraten Trump bei der Wahl herausfordern. © dpa
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